Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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Gemeinde Tensbüttel-Röst, Kreis Dithmarschen

Wappen Gemeinde Tensbüttel-Röst, Kreis Dithmarschen
Wappen

Wappengenehmigung/ -annahme: 22.06.1989

Entwurfsautoren:Wappenfiguren:

Wappenbeschreibung:
In Rot auf grünem Boden eine silberne Burg, bestehend aus einem hölzernen Palisadenzaun und einem spitzbedachten, mit dem holsteinischen Nesselblattwappen geschmückten, hölzernen Turm. Vor dem geöffneten Burgtor ein silberner Findling, der Bearbeitungsspuren von menschlicher Hand trägt.

Historische Begründung:
Die Gemeinde Tensbüttel-Röst wurde im Jahre 1974 aus zwei ehemals selbständigen Dörfern zusammengelegt. Das Wappen nimmt auf diese Voraussetzung Rücksicht, indem beide Orte mit einem Symbol in ihm vertreten sind, Tensbüttel mit der "Marienburg" und Röst mit dem "Harkestein". Die "Marienburg" wurde im Jahre 1403 als mit Gräben und Erdwällen versehenes "Blockhaus" aus hölzernen Balken errichtet. Sie sollte den holsteinischen Grafen als grenznaher, befestigter Stützpunkt bei der Durchsetzung ihrer Herrschaft gegenüber den Dithmarschern dienen. Auf die Burgherren weist der Schild mit dem Nesselblatt oberhalb des Burgtors im Wappen. Der Kampf führte schon 1404 zur Zerstörung und Verbrennung des Bauwerks durch die Dithmarscher. Die silberne Burg auf rotem Grund soll an die brennende "Marienburg" erinnern. Burgen in Holz-Erdbauweise waren in den Niederungsgebieten Norddeutschlands im ganzen Mittelalter weit verbreitet. Der "Harkestein" im Ortsteil Röst soll dem Volksmund nach eine alte Kultstätte sein, die der Göttin "Harke", auch "Hertha" oder "Nerthus" genannt, der Göttin der Ernte und des Todes, geweiht war. Jedenfalls bewahrte diese Sage den Stein lange Zeit vor der Zerstörung. Spuren auf dem Stein legen die Vermutung nahe, daß man später versucht hat, ihn zu zerkleinern und als Baumaterial abzutransportieren. An der Kopfseite ist bereits ein Stück sichtbar abgesprengt. Die Meißellöcher in der Mitte sollten den Stein halbieren. Durch Eintragung in das Denkmalbuch ist der Findling heute geschützt.