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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Wirtschaftsgebäude
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24943
Straße:Alt-Fruerlundhof 1
Art des Denkmals:Bauernhof
Funktion des Denkmals:Wirtschaftsgebäude
Objektnummer:9353




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1700

Kurzbeschreibung:
Wirtschaftsgebäude; 1901; Nebengebäude des auf 1448 zurückgehenden Fruerlundhofes, zweigeschossiger Gelbsteinbau mit teils verbrettertem Obergeschoss und flachem Satteldach, Holztore, Aufzugsluke und Winde


Beschreibung:
Wirtschaftsgebäude; 1901; Nebengebäude des auf 1448 zurückgehenden Fruerlundhofes, zweigeschossiger Gelbsteinbau mit teils verbrettertem Obergeschoss und flachem Satteldach, Holztore, Aufzugsluke und Winde. Das bäuerliche Anwesen ist seit 1468 nachweisbar, es ging 1742 in den Familienbesitz des heutigen Eigentümers über. Zu den alten Bauten der Hofanlage gehört neben dem 1832 errichteten Wohnhaus das Wirtschaftsgebäude von 1901.
Das zweigeschossige Wirtschaftsgebäude steht rechtwinkelig zum Wohnhaus, die nördliche Hälfte trägt im Obergeschoss eine Verschalung aus senkrechten Brettern. An dem neben dem Wohnhaus gelegenen Südgiebel befinden sich zwei segmentbogig geschlossene Einfahrtstore, darüber im Obergeschoss eine rundbogige Ladeluke mit Kranausleger und die Jahreszahl 1901 in Ankern. Im Innern ist das weitgespannte Holztragwerk mit Zangenbindern und zwei Stuhlunterzügen sowie Details wie eine hölzerne Aufzugswinde vorhanden.
Die frühere Landgemeinde Fruerlund wurde 1910 nach Flensburg eingemeindet. Alt-Fruerlund geht auf das Mittelalter zurück und gilt als eine Keimzelle des Ortes. Die sehr gut überlieferte historische Hofanlage besitzt auf Flensburger Stadtgebiet Seltenheitswert. Die bäuerliche Lebenswelt im Kontaktbereich der Landschaft Angeln mit der Stadt Flensburg wird sowohl in Bezug auf das 19. Jahrhundert als auch im Übergang zum 20. Jahrhundert sehr anschaulich dokumentiert. Die Errichtung des Wirtschaftsgebäudes - zeitgleich mit dem Bahnanschluss Fruerlunds - spiegelt den um 1900 einsetzenden Modernisierungsschub der Industrialisierung auch in der Landwirtschaft.
Die vorliegenden besonderen geschichtlichen und städtebaulichen, wissenschaftlichen und kulturlandschaftsprägenden Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objektes.


Auszug aus der Denkmaltopographie:
Gehöft Fruerlundhof, bestehend aus dem 1832 für den damaligen Besitzer Hans Iwersen erbauten Wohnhaus, einem Wirtschaftsgebäude von 1901, beide in gelbem Backstein ausgeführt, sowie neueren Bauten. Eingeschossiges Wohnhaus mit geschweiftem Halbwalmdach und gleichmäßig gereihten, an der Straßenseite höher ausgebildeten Fenstern, nördliche Lang- und westliche Schmalseite hell geschlämmt. An der Schmalseite im Westen Jahreszahl 1832 in Ankern, im östlichen Giebeltrapez Ladeluke zwischen kleinen Fenstern. Zweigeschossiges Wirtschaftsgebäude unter flachgeneigtem, überkragendem Satteldach mit Freisparren vor den Giebeln, an der von Lisenen eingefassten und mit einem Backsteinfries abgeschlossenen Giebelseite zur Straße zwei breite stichbogige Einfahrten, darüber Ladeluke zwischen Rundbogenfenstern mit Metallsprossen und Jahreszahl 1901 unterhalb des Windenauslegers. Im hinteren Bereich ist das Obergeschoss mit senkrechten Brettern verschalt, desgleichen an der etwas breiteren nördlichen Hälfte, der sich im rechten Winkel und dem Wohnhaus gegenüber ein weiteres Wirtschaftsgebäude anschließt. Das Bild der Gesamtanlage wird von der vorgelagerten Kopfsteinpflasterfläche und dem westlich des Wohnhauses befindlichen Teich geprägt.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)


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