

Kurzbeschreibung:
Wohnhaus; 1832; Haupthaus des auf 1448 zurückgehenden Fruerlundhofes, breitgelagerter eingeschossiger Gelbsteinbau mit Halbwalmdach, Hofpflasterung und Teich
Beschreibung:
Wohnhaus; 1832; Haupthaus des auf 1448 zurückgehenden Fruerlundhofes, breitgelagerter eingeschossiger Gelbsteinbau mit Halbwalmdach, Hofpflasterung und Teich.
Das bäuerliche Anwesen ist seit 1468 nachweisbar, es ging 1742 in den Familienbesitz des heutigen Eigentümers über. Zu den alten Bauten der Hofanlage gehören das 1832 errichtete Wohnhaus und ein Wirtschaftsgebäude von 1901.
Das eingeschossige Wohnhaus wurde für den damaligen Besitzer Hans Iwersen erbaut. Es ist ein gelber Backsteinbau mit heute in Betonpfannen eingedecktem, geschweiftem Halbwalmdach, seine nördliche rückwärtige Traufseite und die westliche Giebelwand, an der die Jahreszahl 1832 in Mauerankern erscheint, sind verputzt. In der Mittelachse der südlichen, die Vorderfront bildenden Traufseite liegt der Eingang mit einer Haustür in Formen der Neurenaissance. Die Fenster sind gleichmäßig gereiht und an der Straßenseite höher ausgebildet; im östlichen Giebeltrapez liegt eine Ladeluke zwischen kleinen Fenstern. Im Innern historische Raumfolgen, dekorative Kassettendecken und weitere qualitätvolle wandfeste Ausstattung.
Die Anlage wird außerdem von der vorgelagerten Kopfsteinpflasterfläche und dem westlich des Wohnhauses liegenden Teich geprägt.
Die frühere Landgemeinde Fruerlund wurde 1910 nach Flensburg eingemeindet. Alt-Fruerlund geht auf das Mittelalter zurück und gilt als eine Keimzelle des Ortes. Die sehr gut überlieferte historische Hofanlage besitzt auf Flensburger Stadtgebiet Seltenheitswert. Die bäuerliche Lebenswelt im Kontaktbereich der Landschaft Angeln mit der Stadt Flensburg wird sowohl in Bezug auf das 19. Jahrhundert als auch im Übergang zum 20. Jahrhundert sehr anschaulich dokumentiert. Bemerkenswert sind die großzügigen Raumfolgen und die umfassende Bauausstattung des Wohnhauses, die sich an gehobenen bürgerlichen Maßstäben orientiert.
Die vorliegenden besonderen geschichtlichen und städtebaulichen, wissenschaftlichen und kulturlandschaftsprägenden Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objektes.
Auszug aus der Denkmaltopographie:
Gehöft Fruerlundhof, bestehend aus dem 1832 für den damaligen Besitzer Hans Iwersen erbauten Wohnhaus, einem Wirtschaftsgebäude von 1901, beide in gelbem Backstein ausgeführt, sowie neueren Bauten. Eingeschossiges Wohnhaus mit geschweiftem Halbwalmdach und gleichmäßig gereihten, an der Straßenseite höher ausgebildeten Fenstern, nördliche Lang- und westliche Schmalseite hell geschlämmt. An der Schmalseite im Westen Jahreszahl 1832 in Ankern, im östlichen Giebeltrapez Ladeluke zwischen kleinen Fenstern. Zweigeschossiges Wirtschaftsgebäude unter flachgeneigtem, überkragendem Satteldach mit Freisparren vor den Giebeln, an der von Lisenen eingefassten und mit einem Backsteinfries abgeschlossenen Giebelseite zur Straße zwei breite stichbogige Einfahrten, darüber Ladeluke zwischen Rundbogenfenstern mit Metallsprossen und Jahreszahl 1901 unterhalb des Windenauslegers. Im hinteren Bereich ist das Obergeschoss mit senkrechten Brettern verschalt, desgleichen an der etwas breiteren nördlichen Hälfte, der sich im rechten Winkel und dem Wohnhaus gegenüber ein weiteres Wirtschaftsgebäude anschließt. Das Bild der Gesamtanlage wird von der vorgelagerten Kopfsteinpflasterfläche und dem westlich des Wohnhauses befindlichen Teich geprägt.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)