© LDSH 1987

Kurzbeschreibung:
Bohlenspeicher; 1533/34; eingeschossiger, einraumtiefer Wandständerbau von drei Fach Länge auf Findlingsfundamenten mit Bohlenfüllungen aus Eichenholz und Satteldach, Erschließung über eine Tür auf der südlichen Traufseite
Beschreibung:
Bohlenspeicher; 1533/34; eingeschossiger, einraumtiefer Wandständerbau von drei Fach Länge auf Findlingsfundamenten mit Bohlenfüllungen aus Eichenholz und Satteldach, Erschließung über eine Tür auf der südlichen Traufseite.
Auf dem Grundstück des Bauernhofes Op’n Dörp 15 in Barsbek befindet sich ein Bohlenspeicher, der 1971 vom der Zufahrt im vorderen Teil des Grundstücks auf die Koppel hinter dem Hof versetzt wurde. Kurz vor der Versetzung waren zwei weitere, nachträglich angebaute Fach abgebrochen worden. Bohlenspeicher sind heute sehr selten geworden. In ihnen wurde früher Korn gelagert. Die als Wandständerbauten ausgeführten Bohlenspeicher gliederten sich in einzelne Zellen. Die Schwellen ruhten auf einzelnen Findlingen. Die breiten Bohlen der Wände waren in die genuteten Stiele eingeschoben. Weit auskragende Dachkonstruktionen schützten die Wände gegen Feuchtigkeit. - Der Bohlenspeicher in Barsbek, Op’n Dörp 15, besitzt die charakteristischen Merkmale dieser Bohlenspeicher. Die Findlingsfundamente sind noch ablesbar. Das gesamte Erdgeschoss des Speichers mit seinem aus vier Gebinden bestehenden eigentlichen Speicherraum ist noch komplett vorhanden. Er wird an der südlichen Traufseite durch eine originale Tür mit geschmiedeten Bändern erschlossen. Im Innern ist die dreizonige Einteilung mit je zwei Fächern („Dinns“) an den Seiten und einem Mittelgang ablesbar. Das auf den auskragenden Deckenbalken ruhende Satteldach trägt eine Reetdeckung. Die westliche Giebelseite mit Steckwalm wurde 1986 rekonstruiert. Ein zweiter Speicher, um 1600-1650, wurde um 1940 abgebrochen.
Bohlenspeicher stellen eine Gebäudegattung dar, welche in Schleswig-Holstein nur noch in der Probstei erhalten ist. Sie waren früher wichtige Bestandteile einer bäuerlichen Hofanlage und wurden im Laufe der Zeit häufig umgebaut und umgesetzt. Der hier beschriebene Speicher ist der älteste bekannte Speicher in der Probstei. Er ist im Erdgeschoss nahezu komplett erhalten und bietet einen sehr guten Eindruck der früheren Nutzung.
Die dargestellten geschichtlichen, wissenschaftlichen und die Kulturlandschaft prägenden Denkmalwerte begründen ein besonderes öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objekts.