

Kurzbeschreibung:
Mahnmal mit Rondell und Stelenfeld; 1987, von Ulrich Lindow; fensterloser, eingeschossiger Ziegelmassivbau mit Queranbau, auf Grundmauern des ehem. Pumpenhauses des KZ errichtet; sog. Rondell, umfriedete Kiesfläche mit zentraler Granit-Stele; Stelenfeld aus Cortenstahl mit Name, Herkunftsland, Alter und Beruf jedes bekannten Toten
Beschreibung:
Mahnmal mit Rondell und Stelenfeld auf dem Gelände des ehem. KZ Husum-Schwesing. Gestaltung des Bildhauers und Lehrbeauftragten der Muthesius-Kunsthochschule Kiel, Ulrich Lindow, 1987. Im Zentrum steht ein schlanker eingeschossiger, fensterloser Ziegelbau mit blechgedecktem Satteldach, der durch ein vergittertes Glasfenster verschlossen ist. Durch dieses einsehbar, aber nicht begehbar, beherbergt es im Inneren ein Großmodell der ehem. Lagerstrukturen. Mittig ist ein queranliegender, quaderförmiger Zugangsschacht aus Ziegelmauerwerk mit seitlich außen je zwei schmalen wandständigen Strebepfeilern angesetzt. Der Bau wurde auf den Grundmauern des ehem. Pumpenhauses des Lagers errichtet. Der Zugang ist mit einem Stahlgitter verschließbar. Vom Eingang über einen schmalen Kiesweg zugänglich liegt südlich das kreisrunde, halb mit einer niedrigen Ziegelmauer eingefriedete sog. Rondell, in dessen Mitte eine schmale Stele aus rotem Granit errichtet ist. Das Stelenfeld aus Cortenstahl mit Inschriften wurde ebenfalls von Ulrich Lindow entworfen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden einige der auf dem Husumer Ostfriedhof beerdigten Toten identifiziert und deren Überreste in die Herkunftsländer überführt. Diese Umbettungen waren 1955 abgeschlossen. Anschließend wurde die Grabanlage neugestaltet und 1957 eingeweiht. Jahrzehntelang waren die Massengräber auf dem Husumer Ostfriedhof der Ort, den die ehemaligen KZ-Häftlinge anlässlich ihrer Gedenkveranstaltungen aufsuchten. Das änderte sich erst mit der Einrichtung der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Husum-Schwesing im Jahr 1987. Mit dem Mahnmal fand das Gedenken der Überlebenden erstmals einen festen Ort der Trauer. Die Anlage ist von außergewöhnlich hoher Bedeutung für die Erinnerungskultur der BRD bis in die Gegenwart. Die daraus resultierenden besonderen geschichtlichen und künstlerischen Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objekts.