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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


ehem. INEFA-Werke
Kreis:Steinburg
Gemeinde:Itzehoe, Stadt
PLZ:25524
Straße:Brunnenstraße 8 - 10
Art des Denkmals:Produktionsstätte
Funktion des Denkmals:Fabrikanlage
Objektnummer:50630


>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:2200

Kurzbeschreibung:
ehem. INEFA-Werke; 1873, Erweiterungen bis in 1930er Jahre; verwinkelter Backsteinkomplex aus dreigeschossigen langgestreckten Produktionsgebäuden mit Pultdächern, einem dreigeschossigen Produktionsgebäude und einem eingeschossigen Kontorgebäude jeweils mit Satteldach und einem markanten viergeschossigen Produktionsgebäude mit Eckturm in Formen der 1930er Jahre


Beschreibung:
Ehem. INEFA-Werke; 1873, Erweiterungen bis in die 1930er Jahre; verwinkelter Backsteinkomplex aus dreigeschossigen langgestreckten Produktionsgebäuden mit Pultdächern, einem dreigeschossigen Produktionsgebäude und einem eingeschossigen Kontorgebäude jeweils mit Satteldach und einem markanten viergeschossigen Produktionsgebäude mit Eckturm in Formen der 1920er/1930er Jahre.
Gründung als „Mechanische Netzfabrik und Weberei A.G.“ durch Carl Hirschberg, Fabrikant Wessel sowie die Kaufleute Biel, Ottens und Raasche. Keimzelle der Anlage in der Brunnenstraße war die Berghofer’sche Weberei. Der Betrieb stieg durch konsequente Mechanisierung und Modernisierung rasch zum größten Netzhersteller Kontinentaleuropas auf, expandierte bis in die 1930er Jahre und musste den Betrieb 1961 aufgrund der globalen Marktlage auf PVC-Herstellung umstellen.
Die der Brunnenstraße zugewandten mehrstöckigen Produktionsgebäude mit Lisenengliederung, charakteristischer Horizontalbänderung und Attikaabschlüssen gehen wohl auf die Zeit vor 1900 zurück. Die Segmentbogenfenster mit betonten Schlusssteinen sind großenteils gekuppelt; zum Teil breite, zum Teil geschossübergreifende Fensterformate weisen auf spezifische Nutzungen im Innern. Die Bauabschnitte mit schlichterer Lisenengliederung sind vermutlich der Zeit um 1900 zuzuordnen. Dominierend für das Erscheinungsbild der Anlage ist der viergeschossige Hauptbau, der riegelartig nach Süden zur Sandkuhle weist. Die Gliederung erfolgt durch wandhohe Lisenen und große etwa quadratische Fenster. Städtebaulich wirkungsvoll wird die südwestliche Gebäudeecke durch ein Halbgeschoss und ein Attikageschoss mit Firmenlogo turmartig erhöht. Der Hauptbau folgt dem Duktus des sachlichen Industriebaus der 1930er Jahre, einer Abbildung von 1901 folgend geht er auf einen älteren Bau mit gleicher Kubatur zurück.
Die Bedeutung der „Itzehoer Netzfabrik“ als zeitweilig größter Netzhersteller Kontinentaleuropas ist für die Industrie- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt von äußerst hohem Rang. Die Anlagen sind in ihrer repräsentativen Gestaltung sehr anschaulich überliefert, ihre Heterogenität spiegelt nicht nur die Dynamik und die wechselvolle Entwicklung des Industriebetriebes, sondern steht beispielhaft für den gesamten Industriezweig. Der mit seinem turmartigen Aufsatz städtebaulich inszenierte Hauptbau gehört zu den qualitätvollen Industriebauten jener Zeit in Schleswig-Holstein.




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