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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Mehrheit baulicher Anlagen: Mietwohnungshäuser Knuthstraße 8-18/Burgplatz 4
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24939
Straße:Knuthstraße u.a.
Art des Denkmals:Wohnbau
Funktion des Denkmals:Mietwohnungshaus
Objektnummer:49499




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1500

Kurzbeschreibung:
Mietshausgruppe Knuthstraße 8-18/Burgplatz 4; 1890-92; gegenüber der Diakonissenastalt gelegene geschlossene Reihe aus sieben drei- bis viergeschossigen Putzbauten mit historisierender und spätklassizistischer Fassadengestaltung, Gebäude am Burgplatz viergeschossig und mit aufwändigen Neorenaissance-Elementen, südliche Gebäude schlichter


Beschreibung:
Mietshausgruppe Knuthstraße 8-18/Burgplatz 4; 1890-92; gegenüber der Diakonissenastalt gelegene geschlossene Reihe aus sieben drei- bis viergeschossigen Putzbauten mit historisierender und spätklassizistischer Fassadengestaltung, Gebäude am Burgplatz viergeschossig und mit aufwändigen Neorenaissance-Elementen, südliche Gebäude schlichter.
Mietwohnungshaus Knuthstraße Nr. 8, die Gebäudegruppe im Süden einleitend, erbaut 1890 von Zimmermeister Johs. Nohr. Auf die zeitweise Nutzung als Stift weist eine Tafel über dem Eingang hin mit der Inschrift: SCHIFFSHÄNDLER THOMAS U. DORA LUISE THOMSEN GEB. KLINCKMANN STIFT. Dreigeschossiger Putzbau mit ausgebautem Dach. Fassade in regelmäßiger Aufteilung mit geschossbetonenden horizontalen Gesimsen, Mitteleingang im genutetem Erdgeschoss und paarweise von Gebälk zusammengefassten Fenstern im Hauptgeschoss.
Die folgenden beiden Mietwohnungshäuser Knuthstraße Nr. 10 und 12 in ähnlicher Gestaltung ebenfalls dreigeschossig und mit spätklassizistischen Elementen.
Die nördlich anschließenden Gebäude viergeschossig und mit aufwändigerer Gliederung:
Mietwohnungshaus Knuthstraße Nr. 14 von den Gebrüdern Ohlsen 1892 ausgeführt, hier die viergeschossige Putzfassade eingefasst von den leicht vortretenden, durch flache Dreieckgiebel betonten äußeren Doppelachsen. Erdgeschoss gequadert, in der Mitte übergiebeltes Eingangsportal mit rahmenden Pilastern. Fenster der Obergeschosse paarweise gruppiert und mit gemeinsamem Gebälk und Sohlbankgesims, die der Seitenachsen zusätzlich von Pilastern umgeben.
Zeitgleich entstanden Mietwohnungshaus Knuthstraße Nr. 16 von Zimmermeister Johs. Nohr. Die ursprünglich symmetrische Fassade in Neorenaissanceformen 1913 durch Maurermeister Gustav Kuhrts um eine Achse an der rechten Seite erweitert und mit dem Nachbarhaus verbunden, hier zweiteiliger Eingang und Durchgang zum Hof in Blendarkade. Die plastisch dekorativ mit Gesimsen und kräftigen Rahmungen der rechteckigen Fenster in den oberen Geschossen durchgegliederte Fassade in der Mitte von Kastenerker über Konsolen betont. Fenster im ersten Obergeschoss durch Halbsäulen bzw. kannelierte Pilaster eingefasst und von auskragendem Gebälk abgeschlossen.
In ähnlich repräsentativer historisierender Gestaltung das von Maurermeister Andreas Jensen erbaute Mietwohnungshaus Knuthstraße Nr. 18. Die Putzfassade von kräftigem Konsolgesims abgeschlossen, in der Dachzone seitlich Sprenggiebel mit eingestellten Obelisken. Erdgeschoss rustiziert, in der Mitte pilastergerahmter Eingang, die Obergeschosse mit eng gereihten Fenstern, diese in den ersten beiden Geschossen in Ädikula-Rahmung mit ausladenden Segment- und Dreieckgiebeln und seitlich jeweils paarweise zusammengefasst.
Als Abschluss der Reihe und Eckhaus zum Burgplatz das Wohn- und Geschäftshaus Burgplatz Nr. 4, erbaut ebenfalls 1892 von Maurermeister Andreas Jensen. Reich dekorierte Putzfront mit markanter Eckbetonung durch Spitzdach und zweigeschossigen Erker mit Altan, der der abgeflachten Ecke vorgelegt ist, hier auch Ladeneingang zwischen den mächtigen Volutenkonsolen. Fassadenabschnitte in horizontaler Gliederung durch geschossteilende Gesimse gegliedert, Erdgeschoss rustiziert, in beiden Hauptgeschossen aufwendige Fenstereinfassungen mit Segment-, Dreieck- bzw. gesprengten Giebeln, teils mit Pilastern in ionischen Formen.
In ihrer Geschlossenheit eindrucksvolle Baugruppe mit bürgerlichem, großstädtischem Anspruch und aufwändiger für die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts typischer Gestaltung. Sehr anschauliche und geschlossen überlieferte Straßenfront der Zeit vor 1900, Beispiel der qualitätvollen an seriellen Gestaltungskatalogen orientierten Gründerzeitbebauung der Flensburger Stadterweiterung.
Die vorliegenden besonderen geschichtlichen und städtebaulichen Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Ensembles.




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