Landesportal Schleswig-Holstein





Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Rathaus
Kreis:Ostholstein
Gemeinde:Ahrensbök
PLZ:23623
Straße:Poststraße 1
Art des Denkmals:Verwaltungsgebäude
Funktion des Denkmals:Rathaus
Objektnummer:46830




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1700

Kurzbeschreibung:
Rathaus Ahrensbök; 1983-85, Architektengemeinschaft Jungjohann, Hoffmann und Krug, Außenanlagen Ulrich Siller; zweigeschossiger kubischer Bau über rechteckigem Grundriss, pfannengedeckte Pult- und Walmdächer, wandfeste und mobile bauzeitliche Ausstattung; mit südlichem und nördlichem „Pavillon“


Beschreibung:
Ahrensböker Rathaus, 1983-85 nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft Jungjohann, Hoffmann und Krug, Kiel, errichtet. Zweigeschossiger kubischer Baukörper über rechteckigem Grundriss auf dem historischen Schlossplatz, ausgerichtet auf das Achsenkreuz des ehemaligen, barocken Schlossgartens. Das symmetrische, moderne Gebäude übernimmt dabei mit seiner Lage die Achsensymmetrie der ehemaligen barocken Schlossanlage. Die zugehörigen, von den Architekten „Pavillons“ genannten, raumbildenden Skulpturen zitieren als offene Gerüste die barocken Treillagenkabinette – einst mit Pavillons ausgestattete bewachsene Laubengänge – an den Ecken der U-förmig umlaufenden Lindenallee. Der südliche „Pavillon“ bildet mit dem Treppenzugang aus Beton eine Einheit und bekrönt ihn, die Treppe verbindet das Niveau der einstigen Schlossinsel mit dem tiefergelegenen Bereich des einst umlaufenden Spannbroocksteichs. Der nördliche „Pavillon“ integriert Sitzgelegenheiten. Die Gestaltung der Außenanlagen stammt von dem Landschaftsarchitekten Ulrich Siller.
Das Rathaus selbst ist mehrfach symmetrisch gestaffelt, kennzeichnend sind schräge Mauer- und Dachflächen, die mit senkrechten Fensterbändern abwechseln. Über einer geböschten Brüstungszone aus Klinkersteinen, in die die mittigen Eingänge eingeschnitten sind, befinden sich wandhohe Fensterreihen. Das zweite Geschoss ist hinter umlaufenden Pultdächern, die den Winkel der Erdgeschossböschung übernehmen, zurückgesetzt und tritt wie auch das Erdgeschoss als Fensterreihe in Erscheinung, das flache Walmdach übernimmt wieder den Winkel der unteren Schrägflächen. Versorgungsfunktionen der Technik sind in einer überfangenden Querspange integriert. Die Haupteingänge im Westen und Osten sind zweigeschossig in der zurückliegenden Flucht des oberen Staffelgeschosses ausgeführt und durch eine helle Farbgebung und flache Dächer akzentuiert, Pergolen laufen von ihnen raumgreifend in das Wegenetz der Außenanlagen aus. Im Inneren zeigt sich das Rathaus in weiten Teilen sowohl hinsichtlich seines wandfesten Zubehörs (u.a. Bodenbeläge, Türen und Innenwände, Deckenpaneele) als auch seiner mobilen Ausstattung (Mobiliar u.a. im Sitzungssaal, Lampen u.ä.) sein originales, bauzeitliches Erscheinungsbild. Das durchdachte Raum- und Farbkonzept ist integraler Bestandteil des architektonischen Entwurfs.
Mit seiner markanten Kubatur und Silhouette ist das Ahrensböker Rathaus ist ein herausragender Bau der Moderne im ländlichen Raum, der zudem für eine ausgezeichnete Aufnahme historisch gewachsener Bezüge in die Gestaltung und städtebauliche Ausrichtung steht und die tradierten Schemata innovativ für die aktuellen Bedürfnisse interpretiert. Das Bauwerk ist außerdem ein hervorragender Vertreter des Werkes der Kieler Architektengemeinschaft Jungjohann, Hoffmann und Krug, die mehrere prägende Bauten der Nachkriegsmoderne in Schleswig-Holstein entworfen haben. Aus den dargelegten besonderen historischen, baukünstlerischen und städtebaulichen Denkmalwerten ergibt sich ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Gebäudes im Inneren wie im Äußeren und seiner zugehörigen gestalterischen Elemente im Außenraum.






Servicebereich Footer