

Kurzbeschreibung:
Ehrenhain; 1907 – 1953; Gedenkstätte in der Form eines Haines, 1923, Ehrenmal zur Erinnerung an beide Weltkriege, 1923, Erweiterung 1953, Denkmal zur Erinnerung an 1870/71, 1907
Beschreibung:
Ehrenhain; 1907 – 1953; Gedenkstätte in der Form eines Haines, 1923, Ehrenmal zur Erinnerung an beide Weltkriege, 1923, Erweiterung 1953, Denkmal zur Erinnerung an 1870/71, 1907.
Lage am nördlichen Ortsrand von Kaltenkirchen. Waldartige Pflanzung mit zentraler, kreisförmiger Lichtung, 1923 angelegt. Ehrenmal beider Weltkriege, Ehrenmal von 1923 auf der zentralen Lichtung mit rundem Sockel aus Feldsteinmauerwerk, Findling auf der Westseite mit Inschrift: „1914 [eisernes Kreuz] 1918 / Dem Andenken / unserer Gefallenen / Die dankbare / Gemeinde“, beiderseits zwei weitere Findlinge, sowie auf der Nord- und auf der Südseite je ein weiterer Findling mit den Namen der Gefallenen, Erweiterung 1953 mit hoher, obeliskartiger Stele aus Backstein in der Mitte, Inschrift auf der Ostseite: „DENEN / DIE FÜR UNS / STARBEN“, drei vorstehende Steine zur Kranzaufhängung, im gepflasterten Boden davor drei Kreuze. Kriegerdenkmal für 1870/71, im westlichen Bereich des Haines, inmitten des Baumbestandes, quadratischer gemauerter Feldsteinsockel, Obelisk aus Marmor mit zweifach gestuftem Fuß aus Sandstein und bekrönendem Adler, Inschrift: „Zur Erinnerung / an 1870/71 / Krieger- u.Militär – Verein / Kaltenkirchen / und Umgebung / Anno 1907“.
Die Ehrenmalanlage bezeugt die lokale Beteiligung an einem überregionalen historischen Ereignis und den Umgang mit seinen Opfern; darüber hinaus ist die Anlage als Ganzes ein zeittypisches Dokument für den gesellschaftlichen Wandel von der militaristischen Heldenverehrung der toten Soldaten (Denkmal 1870/71) hin zu einem trauernden Gedenken an die toten Söhne, verbunden mit der Mahnung der Lebenden, nie wieder einen Krieg zu beginnen.
Ausformung der Gedenkstätte von 1923 als Hain (mittelhochdeutsch: „gehegter Wald“), i.e.S. als Totenhain, d.h. Waldfriedhof; die Gedenksteine für die Gefallenen stehen dabei stellvertretend für reale Grabsteine; indem Martin Luther den Begriff auf ein Waldstück ausdehnte, in dem eine Gottheit verehrt wurde, entstand der Bezug zur antiken griechische Mythologie, auf der Bedeutungsebene „geheiligte Waldung“ (für die Verehrung des Waldes selbst) auch zum germanischen Götterkult.
Städtebaulich markante Lage am nördlichen Ortsrand, an der platzartig aufgeweiteten Kreuzung Schmalfelder Straße/Am Ehrenhain.