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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


ehem. Schule
Kreis:Dithmarschen
Gemeinde:Kleve
PLZ:25789
Straße:Hauptstraße 32 - 34
Art des Denkmals:Kulturbauten
Funktion des Denkmals:Schule
Objektnummer:43491




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1000

Kurzbeschreibung:
ehem. Schule; Anfang 20. Jh.; eingeschossiger Backsteinbau im moderaten Heimatschutzstil, zweigeschossiger Mitteltrakt, Walm- und Kurzwalmdächer, separate Eingangstüren mit Rundbögen; Aborthäuschen


Beschreibung:
Ehem. Schule; Anfang 20. Jh.; eingeschossiger Backsteinbau im moderaten Heimatschutzstil, zweigeschossiger Mitteltrakt, Walm- und Kurzwalmdächer, separate Eingangstüren mit Rundbögen, Klassenräume mit großen Fenstern; Aborthäuschen.
Die im nördlichen Dithmarschen direkt an die Eider grenzende Gemeinde gehörte von 1867 bis 1933 zur Kirchspielgemeinde Hennstedt. Die Einzelgemeinden unterhielten jeweils eigenständige Schulen.
Der Schulbau liegt zentral im Ort traufständig zur Straße mit großem rückwärtigem Grundstück. Der symmetrisch angelegte Backsteinbau gliedert sich in einen kompakten, zweigeschossigen Mittelbau mit Walmdach und zwei zu beiden Seiten anschließende eingeschossige Klassentrakte mit Kurzwalmdächern. Der Mitteltrakt, vermutlich früher mit Wohnungen der Lehrer, ist durch zwei separate in Rundbogennischen eingezogene Eingänge und durch große bogengewölbte Fenster gekennzeichnet. Die Klassentrakte zeigen an den Schmalseiten je eine charakteristische Reihe mit großen Rechteckfenstern und ebenfalls eingezogene Eingänge; die Dächer sind ausgebaut. Der östliche Klassentrakt ist rückwärtig mit einem kurzen niedrigen Flügel verlängert. Vermutlich aus der Bauzeit stammen die einflügligen hölzernen Haustüren, die teilverglast sind, geometrisch ornamentiert und mit einem gesprossten Oberlicht versehen. Mit schlichtem Stockwerkgesims, einfachen Mauerprofilen und Konsolen an den Ortgängen sowie gemauerten Keilstein-Stürzen über den Fenstern ist das Gebäude zurückhaltend im Sinne eines moderaten Heimatschutzstils ornamentiert.
Östlich liegt das wohl ebenfalls aus der Bauzeit stammende ehemalige Aborthäuschen der Schule, ein rechteckiger Backsteinbau mit Walmdach.
Der sehr anschaulich überlieferte Schulbau ist ein sehr charakteristisches Beispiel der eigenständigen Infrastruktur der Gemeinde Kleve, die wie viele andere in der Region in der Preußenzeit zu Großgemeinden zusammengefasst waren. Die Funktionen des zweizügigen Schulbaus wie Klassenräume, separate Eingänge, Lehrerwohnungen und Abort sind am Objekt sehr gut ablesbar. Die zurückhaltende, überwiegend auf Baukubatur und Wandöffnungen basierende Gliederung wird durch das Motiv der eingezogenen Eingänge mit offenen Rundbogennischen pointiert und rekurriert in moderater Form auf den regionalen Heimatschutzstil. Ein gehobener gestalterischer Anspruch an einen kommunalen Funktionsbau wird deutlich.
Der Bau ist aus den dargelegten orts- und sozialgeschichtlichen sowie den kulturlandschaftsprägenden Gründen von besonderem Denkmalwert. Die festgestellten Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erforschung und Erhaltung des Kulturdenkmales.






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