Landesportal Schleswig-Holstein





Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


ehem. Schuhfabrik Lüdemann
Kreis:Pinneberg
Gemeinde:Barmstedt, Stadt
PLZ:25355
Straße:Bahnhofstraße 1
Art des Denkmals:Produktionsstätte
Funktion des Denkmals:Fabrikanlage
Objektnummer:41673




© LDSH 2015
>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1000

Kurzbeschreibung:
Fabrikgebäude; 1948; breit gelagerter zweigeschossiger Klinkerbau, giebelständig mit Satteldach, Schleppgauben, stark durchfensterte Fassade; Pfeiler der Toreinfahrt


Beschreibung:
Ehemalige Schuhfabrik Lüdemann, 1948 errichtet und dabei nachträglich vor die rückwärtig gelegenen älteren Produktionsgebäude gesetzt. Heute Büro- und Gewerbenutzung. Giebelständig zur Bahnhofstraße gelegener zweigeschossiger Klinkerbau, mit roten Tonpfannen gedecktes Satteldach mit Schleppgauben. Auf querrechteckigem Grundriss relativ breit gelagerter Baukörper mit klar gegliederter und stark durchfensterter Fassade. Die Traufseiten jeweils mit neun Achsen, die Giebelwand in sechs Achsen gegliedert, die bis zum Dachgeschoss in Pyramidenform auf vier, zwei und schließlich eine reduziert sind. Qualitätvolles Mauerwerk mit abgesetztem Sockel, alle Fenster mit leicht geneigten Klinkersohlbänken und scheitrechten Stürzen, Trauf- und Giebelgesims dreifach gestuft, auskragende Konsolsteine der Traufe aus Beton über fünffach gestuftem Vorsprung am Giebelansatz. Haupteingang in der Mittelachse der südlichen Traufseite, bauzeitliche nach außen aufschlagende, zweiflügelige Holzsprossenfenster mit drehbaren Oberlichtern. Zugehörig auch zwei Pfeiler der ehemaligen Toreinfahrt an der Bahnhofstraße (Klinkermauerwerk mit plastisch hervortretenden Zierornamenten).
Die Firma Lüdemann zog 1906 auf das benachbarte Grundstück Reichenstraße 6 und errichtete dort Produktionsstätten und Geschäftsräume. Ein Haupterzeugnis waren Seestiefel, die sich einer großen Nachfrage erfreuten. Erweiterungsbauten entstanden nach 1914 und 1938 nicht zuletzt aufgrund eines gesteigerten Bedarfs an Feldstiefeln des Militärs. Die abermals vorgenommene Erweiterung 1948 dokumentiert den wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit.
Markantes bauliches Zeugnis der Nachkriegszeit, das in seiner Architektursprache moderne und traditionelle Elemente vereint. Das Schuhfabrikgebäude repräsentiert einen für die Entwicklungsgeschichte der Stadt äußerst bedeutenden Gewerbezweig und ist eines der letzten weitgehend authentisch erhaltenen Beispiele seiner Art in Barmstedt. Es geht mit seinem hohen gestalterischen Anspruch deutlich über seine Funktion als Zweckbau hinaus und bildet mit den beiden zugehörigen Pfeilern der alten Toreinfahrt eine städtebaulich bedeutsame Situation am südlichen Anfang der Bahnhofstraße.






Servicebereich Footer