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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Sachgesamtheit: Fehmarnsundbrücke
Kreis:Ostholstein
Gemeinde:Fehmarn, Stadt
PLZ:23769
Straße:Fehmarnsund u.a.
Art des Denkmals:Verkehrsbauten
Funktion des Denkmals:Brücke
Objektnummer:38205




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:27200

Kurzbeschreibung:
Fehmarnsundbrücke; 1959-1963; Ensemble aus der Netzwerkbogenbrücke über den Fehmarnsund und dem Sperrmittelhaus in Großenbrode


Beschreibung:
Fehmarnsundbrücke; 1959-1963; Ensemble aus der Netzwerkbogenbrücke über den Fehmarnsund und dem Sperrmittelhaus in Großenbrode. Die Fehmarnsundbrücke schloss die Vogelfluglinie, eine seit ersten Planungen unter dem Dänischen König im 19. Jahrhundert projektierte Verbindung der Großräume Hamburg und Kopenhagen, deren Name sich von der parallel laufenden Flugroute der Zugvögel herleitet und mit Hinweis auf die Luftlinie die intendierte Kürze der Strecke betont. Bei ihrer Fertigstellung war die Fehmarnsundbrücke ein Bauwerk von europaweiter verkehrstechnischer Bedeutung. Das elegante, zeichenhafte Ingenieurbauwerk, heute ein Wahrzeichen Schleswig-Holsteins, ist insgesamt über einen Kilometer lang, hat eine Spannweite von 248 m zwischen den Mittelpfeilern und eine lichte Durchfahrtshöhe von 23 m sowie auf beiden Landseiten Brückenrampen von insgesamt über 400 m Länge. Auf dem Auffahrtsdamm der Festlandseite wurden sechs Spreng- bzw. Sperrschächte eingelassen. Sichtbarstes Zeugnis dieser Trichtersperren ist das ein Kilometer entfernt gebaute Sperrmittelhaus im Außenbereich Großenbrodes. Hier wurde der Sprengstoff für den Bedarfsfall gebunkert. Sprengschächte und Sprengstoffbunker wurden im Kalten Krieg errichtet, um im Ernstfall den Vormarsch der militärischen Verbände des Warschauer Paktes an strategisch wichtigen Infrastrukturpunkten durch gezielte Schädigung aufhalten zu können. Das Sperrmittelhaus ist als Betonbau errichtet. Ins Innere führt eine Türschleuse mit äußerer Tür aus Gitterstäben, anschließender Panzertüre und der Gasdrucktür aus dickem Stahlblech. Ein aufgeschütteter, bewachsener Erdwall tarnt das in einem Feldknick in Heinrichsruh gelegene Bauwerk und vermittelt den Eindruck eines steinzeitlichen Hügelgrabes. Es ist ein wichtiges geschichtliches Zeugnis der militärischen Rüstung zur Zeit des Kalten Krieges und verdeutlicht im Entstehungskontext mit der Brücke die weitreichenden politischen Verflechtungen. Die Brücke ist mit dem Sperrmittelhaus ein wichtiges verkehrstechnisches wie auch politikgeschichtliches Zeugnis, dem in seiner eleganten Ausführung und Zeichenhaftigkeit auch besonderer künstlerischer Wert zukommt.




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