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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Sachgesamtheit: Kirchwarft Hallig Hooge
Kreis:Nordfriesland
Gemeinde:Hallig Hooge
PLZ:25859
Straße:Kirchwarft
Art des Denkmals:Kirche
Funktion des Denkmals:Kirche
Objektnummer:37492




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1800

Kurzbeschreibung:
Sachgesamtheit Kirchwarft, auf der Kirchwarft befindliche Gruppe, bestehend aus: Ev. Kirche; von 1637 bis 1642, Westwand von 1825; eingeschossiger Satteldachbau mit polygonalem Chorschluss, Backsteinbau mit Ecklisenen am Chor, mit Eisenankern und Reetdeckung; im Inneren mit Ausstattung; Glockenstapel; im Kern 18./ 19. Jh.; offener Holzskelettbau mit Spitzhelm mit Glocke von 1841; Kirchhof; im Kern 17. Jh.; Freifläche mit Baumkranz im Südteil; Grabmale; 17. bis 1. Hälfte 20. Jh.; diverse Grabsteine; Pastorat; um 1910; eingeschossiger Halbwalmdachbau mit Giebelzwerchhaus, Schleppdachanbau und hölzernem Freisitz, mit Ziegelfassade und steilem Reetdach, in Formen der Heimatschutzarchitektur.
Warft; neuzeitlich; Grünfläche mit Graben.


Beschreibung:
Die Kirchwarft liegt im Norden von Hallig Hooge zwischen der Backens-, der Ockens- und der Ockelützwarft. Auf der Kirchwarft befinden sich die kirchlichen Gebäude und Anlagen der Hallig. Die Kirchwarft besteht aus der künstlich aufgeschütteten Warft, der Kirche mit abgesetztem Glockenstapel, dem südlich davon liegenden Kirchhof mit Grabsteinen und dem nördlich davon liegenden, hohen Pastorat. Das Pastorat übertrifft Kirche und Glockenstapel in seiner Höhe um das Doppelte und wirkt weit hinaus in die Kulturlandschaft. Die Häuser bestehen aus Rotstein und sind mit Reet gedeckt. Auf der Kirchwarft ist die Entwicklung des religiösen Zentrums der Hallig vom 17. bis in das frühe 20. Jh. sehr gut ablesbar überliefert.
Die Kirche sitzt zentral auf der Kirchwarft, im Süden grenzt der Kirchhof an, im Norden das Pastorat. Die Kirche ist ein eingeschossiger Satteldachbau mit polygonalem Chorabschluss. Die Fassade besteht aus Backstein. Der Chor ist mit Lisenen gegliedert. Die Westwand wurde im Jahr 1825 neu errichtet. Im Bereich der Traufe sind Eisenanker eingesetzt. Die Traufe ist mit einem reduzierten Ziegelgesims verziert. Die Fenster sind mit gemauerten Spitzbögen überspannt. An der Südseite ist eine Sonnenuhr mit Kalksteinplatte aus dem Jahr 1733 angebracht. Das Dach ist mit Reetgedeckt und nicht ausgebaut. Im Inneren ist eine Holzbalkendecke eingezogen. Die qualitätvolle Ausstattung und das Zubehör sind erhalten.
Der freistehende Glockenstapel befindet sich im Osten der Kirche. Der Glockenstapel besteht auf drei Pfosten, die mit Riegeln und Kopfbändern untereinander verbunden sind. Der Glockenturm wird von einem verblechten Spitzhelm mit Metallspitze bekrönt. Am Glockenstuhl ist eine reliefierte Glocke angebracht. Die Bronzeglocke mit Königsmonogramm wurde 1842 von J. F. Beseler gefertigt.
Der Kirchhof erstreckt sich im Süden der Kirche und ist mit einem Baumkranz sowie einem erneuerten Zaun eingefasst. Auf dem Kirchhof befinden sich zahlreiche historische Grabstellen vom 17. bis zur 1. Hälfte des 20. Jh.
Auf dem Kirchhof befinden sich historische Grabstellen vom 17. bis zur 1. Hälfte des 20. Jh. Die Grabsteine sind nach den jeweiligen Zeitströmungen gestaltet und spiegeln die Geschichte der Hallig-Bewohner wider. Besonders hervorzuheben die Grabsteine von Brodersen (†1678) und Petrejus (†1687)
Das Gebäude mit seinem hohen Dach beherrscht die Kirchwarft und wirkt als Landzeichen weit in die Kulturlandschaft von Hallig Hooge hinein. Das Haus befindet sich nördlich der Kirche und überragt diese um das Doppelte. An das Haus ist im Süden ein Giebelzwerchhaus und im Norden ein Schleppgaubenband angesetzt. Im Westen ist ein erdgeschossiger Freisitz in Holzständerbauweise mit hölzerner Brüstung und breiten Fenstern angebaut. Das Haus ist ein Ziegelbau mit sehr reduzierter Gliederung. Im Norden ist ein Schleppdachanbau hakenförmig angesetzt. Die Fenster sind mit Korbbögen und Schildwänden im Fischgrätenverband verziert. In das Reetdach sind Schleppgauben eingebaut, die Dachflächen weitgehend geschlossen. Die bauzeitlichen Fenster und die hölzerne Eingangstür sind erhalten. Das Gebäude ist ein sehr frühes Beispiel der Heimatschutzarchitektur in Nordfriesland. Das hohe Gebäude beherrscht die Kirchwarft und strahlt in das Umland weit aus.




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