
Kurzbeschreibung:
Siedlung Neuenbrook West, auf Gründung im 13. Jh. zurückgehende regulare Anlage und Eindeichung, giebelständige Fachhallenhäuser des 17. Jhs., Erweiterungen und Folgebestand des 19. u. frühen 20. Jhs.
Beschreibung:
Das besondere städtebauliche und die Kulturlandschaft prägende Erscheinungsbild in diesem für die Elbmarschen und deren Siedlungsgeschichte bedeutenden, auf holländische Kolonisten des 13. Jhs. zurückgehenden Ort Neuenbrook wird durch dessen regulare Siedlungsstruktur geprägt: Entlang der schnurgeraden, zu beiden Seiten von der Ortsmitte in Ost-West-Richtung verlaufenden, ca. 3 Kilometer langen Straße wurden in Folge der Eindeichung jeweils langgestreckte Parzellen angelegt, die sich jeweils zu beiden Seiten der Straße erstrecken. Die charakteristischen Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurden lediglich auf der Südseite errichtet.
Ein großer Teil der Hausgerüste stammt aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, als der zerstörte Westteil des Dorfes wieder aufgebaut wurde und stattliche giebelständige Durchfahrts- oder Hallenhäuser entstanden. Sie konstituieren in ihrer überlieferten Substanz und Gestalt das historische Siedlungsbild bis heute. Als zweite Schicht prägend für den Ort sind die Veränderungen des Baubestandes zur Blütezeit der Landwirtschaft ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Klassizistisch und historisierend gestaltete Giebel mit Mauerzierverbänden und entsprechender Bauornamentik bestimmen bis heute in weiten Teilen das Ortsbild.
Die in ihren Grundzügen ablesbare Siedlungsstruktur und die erhaltenen Bauten sind ein einzigartiges Zeugnis der Entwicklung der ländlichen Baukultur in den Elbmarschen. An der Erhaltung besteht wegen des besonderen geschichtlichen, wissenschaftlichen und die Kulturlandschaft prägenden Wertes ein öffentliches Interesse.