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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Mehrheit baulicher Anlagen: Wohnsiedlung Hermann-Löns-Weg
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24939
Straße:Hermann-Löns-Weg 2 - 47
Art des Denkmals:Wohnbau
Funktion des Denkmals:Wohnsiedlung
Objektnummer:36255




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:3500

Kurzbeschreibung:
Wohnsiedlung Hermann-Löns-Weg; Mitte 1930er Jahre u. 1950er Jahre, Architekten Friedrich Tietje, Fritz Höger, Guido Widmann, Erhardt Carstens, Georg Rieve und Karl Bernt; beidseitige Bebauung aus Einfamilienhäusern in offener Bauweise, kleinformatige Giebel- und Traufenhäuser aus rotem Backstein mit schlichter sachlicher Gestaltung, teilw. spätexpressionistische Details, straßenseitig niedrige Einfriedungen aus Bruchsteinmauerwerk


Beschreibung:
Wohnsiedlung Hermann-Löns-Weg. Bereits 1908 projektierte, jedoch erst ab 1934 im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ausgebaute Siedlungsstraße mit beidseitiger Bebauung durch Einfamilienhäuser in offener Bauweise. Kleinformatige Giebel- und Traufenhäuser aus rotem Backstein mit schlichter sachlicher Gestaltung, teilw. spätexpressionistische Details, straßenseitig niedrige Einfriedungen aus Bruchsteinmauerwerk. Ausführung durch verschiedene Architekten, u.a. Friedrich Tietje, Fritz Höger, Guido Widmann, Erhardt Carstens, Georg Rieve und Karl Bernt. Mehrheitlich zwei Gebäudetypen zu unterscheiden: traufständige Wohnhäuser mit hohen Walmdächer und zur Straße mittig angeordneten große Gauben mit Dreieckgiebeln. Teilweise mit kleinen Varianten in der Befensterung, entweder beide Fenster der Straßenfassade zu den Hausecken hin verschoben (Nr. 20, 22, 30), oder nur eins von ihnen (Nr. 8, 22). Manchmal mit Natursteinverblendung im Sockelbereich (Nr. 12, 20). Als zweiter Haustyp Giebelhäuser mit steilen Satteldächern (Nr. 4, 6, 10, 26, 28, 34, 35, 37, 41-45).
Neben den einheitlichen, seriellen Haustypen z.T. sehr individuelle Entwürfe und Details:
Gestalterisch hervorgehoben die auffälligen ornamentalen Rahmungen am Standerker des Einfamilienhauses Nr. 2 sowie am Eckfenster von Nr. 41, beide zwischen 1934 und 35 errichtet.
Das Traufenhaus Hermann-Löns-Weg 16 von Fritz Höger 1936 errichtet mit eingezogenem, von breiter Dachgaube darüber betontem Mittelteil, davor mit Ziegelmauer umfriedete Terrasse. Im Garten ein von anderer Stelle hierher übertragener hölzerner Rundpavillon spätklassizistischer Zeit mit kannelierten Säulen toskanischer Ordnung.
Das von Georg Rieve ebenfalls 1936 errichtete Wohnhaus Hermann-Löns-Weg 31 mit sachlicher Gestaltung von den sonst üblichen Typen abweichend. Der auffällige rundbogige Eingang mit flachrunder Freitreppe gerahmt durch auskragende Binder, in der Bogenzone mit schräg herausgezogenen Keramikplatten in den Fugen.
Ebenfalls sehr sachlich gehalten das im Jahr 1936 errichtete Zweifamilienhaus Hermann-Löns-Weg 33. Die Fassaden in streng symmetrischer Anlage, die breite Straßenfront mit mittigem, leicht gestuftem Eingang unter Kragdach und breiten, vierteiligen Fenstern in den Seitenachsen (rückwärtiger Erweiterungsbau von 2004).
Ähnlich kubisch gehalten Hermann-Löns-Weg 39, errichtet 1934 von Guido Widmann. Der zweigeschossige kubische Baukörper mit Walmdach und asymmetrisch gegliederter Straßenfassade, außermittig Eingang, seitlich angepasster Anbau.
In den 1950er Jahren zwei Wohnhäuser von Theodor und Georg Rieve (Nr. 25 u. 47) mit individuellen Entwürfen in der Formsprache jener Zeit.
Wegen ihres einheitlichen Duktus baukünstlerisch und städtebaulich überzeugende Siedlungsbebauung, die in diesem Rahmen variantenreiche Gestaltung weitgehend ungestört und sehr anschaulich überliefert. Als Zeitdokument der stadtplanerischen Entwicklung Flensburgs in den 1930er Jahren zugleich mit großem Einfluss auf den verstärkten Siedlungsbau der Nachkriegszeit.





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