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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Sachgesamtheit: Wohnhaus mit Hofbebauung
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24939
Straße:Apenrader Straße 1
Art des Denkmals:Wohnbau
Funktion des Denkmals:Wohnhaus
Objektnummer:35445


>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1800

Kurzbeschreibung:
Wohnhaus mit Hofbebauung; vor 1880, 1883, 1908, Bauherr M.K. Brix, Baugeschäft Bandholz u. Reeps; Gruppe aus repräsentativem Wohnhaus mit spätklassizistischer Gestaltung von 1883 mit älterem Kern und Hofgebäuden von 1908, Remise und Kutscherhaus überwiegend in Fachwerk


Beschreibung:
Wohnhaus mit Hofbebauung. Repräsentatives Wohnhaus, im Kern um bzw. vor 1880, wohl im Auftrag des Eigentümers, des Kaufmanns und Unternehmers Mathias Kröger Brix im Jahr 1883 erheblich umgestaltet und erweitert: Fassadengestaltung mit spätklassizistischem Putzdekor sowie u.a. durch Drempel, dreigeschossigen turmartigen Bauteil an der rechten Seite und einen Treppenhausanbau an der Rückseite. Bemerkenswert der aufwändige, später verglaste Altan an der Südostfassade mit dekorativen Gusseisendetails; es liegt nahe, dass die Herstellung in der Flensburger Eisengießerei Dittmann & Brix erfolgte, bei der der Bauherr Teilhaber war. Im Innern u.a. bauzeitliche Rahmenfüllungstüren, Dielungen, ornamentale Plattenfußböden und das Treppenhaus erhalten.
Auf dem Hof Pferdestall und Remise, 1908 vom Baugeschäft Bandholz & Reeps in geschlämmtem Backsteinmauerwerk bzw. in Fachwerk ausgeführt. Der eingeschossige Pferdestall mit zur Kutscherwohnung ausgebautem Mansarddach, 1931 zu Margarinefabrik umgebaut, 1935 durch Flachdachanbau vor der Giebelseite erweitert. Zweigeschossige Remise vollständig in Fachwerk, mit Pultdach und großen zweiflügeligen Holztoren im Erdgeschoss, im Drempel übergiebelte Luke für den ehemaligen Futterboden.
Eindrücklich erhaltene Baugruppe mit bürgerlichem Funktionszusammenhang der Kaiserzeit. Durch die repräsentative Lage am nördlichen Ende der Straße Neustadt und der Gabelung zur Bauer Landstraße zudem von besonderem städtebaulichem Wert. Die qualitätvolle spätklassizistische Bauzier belegt einen besonderen künstlerischen Gestaltungsanspruch. Die Verbindung sowohl zur Eisengießerei des damaligen Bauherrn als auch die spätere gewerbliche Nutzung der Anlage bezeugen die sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung der Neustadt in jener Zeit.
Aus den dargelegten besonderen geschichtlichen, städtebaulichen und künstlerischen Schutzgründen sowie der sehr anschaulichen Überlieferung der Anlage leitet sich ein öffentliches Interesse an der Erhaltung der Baugruppe ab.


Auszug aus der Denkmaltopographie:
Zweigeschossiges Wohnhaus über hohem Kellergeschoss aus der Zeit um 1880, 1883 erweitert durch dreigeschossigen turmartigen Bauteil an der rechten Seite und Treppenhausanbau an der Rückseite. Putzfassade horizontal von Sohlbankgesimsen und vorkragendem Hauptgesims betont, die Fenster in profilierten Rahmungen, im Erdgeschoss zusätzliches Gebälk mit Akroterienaufsätzen. Mitte der Front eingenommen von einem ursprünglich nicht verglasten und vom Vorgarten aus über eine heute nicht mehr bestehende Freitreppe betretbaren Vorbau aus Eisenguss. - Auf dem Hof Pferdestall und Remise, 1908 vom Baugeschäft Bandholz & Reeps in geschlämmtem Backsteinmauerwerk mit vorgeblendetem Fachwerk ausgeführt. Der eingeschossige Pferdestall mit zur Kutscherwohnung ausgebautem Mansarddach, 1931 zu Margarinefabrik umgebaut, 1935 durch Flachdachanbau vor der Giebelseite erweitert. Zweigeschossige Remise mit Pultdach und großen zweiflügeligen Holztoren im Erdgeschoss, in der Mitte des Obergeschosses übergiebelte Luke zur Beschickung des ehemaligen Futterbodens.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)


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