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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Wohn- und Geschäftshaus
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24939
Straße:Toosbüystraße 31
Art des Denkmals:Wohnbau
Funktion des Denkmals:Mietwohnungshaus
Objektnummer:294




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1000

Kurzbeschreibung:
Wohn- und Geschäftshaus; 1904, Baugeschäft Schwark u. Körner; viergeschossiger Putzbau mit ausgebautem Dach, Fassade in historisierenden Jugendstilformen, hoher Backsteinsockel, darüber gliedernde Ziegelbänder, zwei Kastenerker, einseitige Balkonachsen, Zwerchgiebel mit Zierfachwerk


Beschreibung:
Wohn- und Geschäftshaus. 1904 durch Baugeschäft Schwark u. Körner errichteter viergeschossiger Putzbau mit ausgebautem Dach und Fassadengestaltung in historisierenden Jugendstilformen. Das hohe Sockelgeschoss in Backstein, symmetrisch angelegte Fassade darüber verputzt mit gliedernden ziegelsichtigen Ziegelbändern. Die mittleren beiden Achsen rahmende Kastenerker auf kräftigen Konsolen mit einseitig anschließenden Balkonachsen und Altanabschlüssen, darüber Zwerchgiebel mit Halbwalmen und Zierfachwerk.
Das Gesamtbild der Toosbüystraße bestimmt durch die gleichförmig erscheinenden, durch den vielfältigen Dekor ihrer Putzfassaden jedoch individuell gestalteten und für den gehobenen Mittelstand von verschiedenen Architekten und Baumeistern errichteten Wohn- und Geschäftshäuser großstädtischen Charakters, durchweg mit Pultdächern. So von Maurermeister Martin Jensen geschaffene Gebäude (Nr. 6-14), des Weiteren durch das Baugeschäft Schwark und Körner ausgeführte Bauten (Nr. 23-29 und 31-35), sowie jene der Gebrüder Hummel (Nr. 1-5, 1900 Nr. 37, 1903/04). Aus dem geschlossenen Ensemble einige Bauten durch ihre Gestaltung und ursprüngliche Nutzung herausgehoben, darunter das breite, heute durch Modernisierungen stark veränderte ehemaligen Cafe Lassen von Magnus Schlichting (Nr. 4, 1903), und das Vereinshaus der neuen Harmonie von Alexander Wilhelm Prale (Nr. 21).
Sehr anschaulich erhaltener Bau der Jahrhundertwende mit aufwändiger Fassadengestaltung. Als konstituierender, sehr authentisch überlieferter Bestandteil der architektonisch wie städtebaulich herausragenden Straßenbebauung mit besonderem Zeugniswert für die bauliche Vielgestaltigkeit sowie den großstädtischen Anspruch Flensburgs in der Zeit um 1900. In dieser baulichen Geschlossenheit, deren beeindruckende Wirkung durch die ansteigende Topographie noch gesteigert wird, finden sich nicht nur für Flensburg, sondern auch landesweit kaum vergleichbare Beispiele.
Die resultierenden orts-, sozial- und baugeschichtlichen sowie städtebaulichen und baukünstlerischen Denkmalwerte begründen ein besonderes Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objektes.


Auszug aus der Denkmaltopographie:
Toosbüystraße 31-35 - Drei viergeschossige Wohnhäuser auf hohen Sockeln mit ausgebauten Dächern, errichtet 1903/04 vom Baugeschäft Schwark und Körner anschließend an das kurz zuvor von Hummel in ähnlicher Ausführung gebaute Endhaus der Reihe am Burgplatz (Nr. 37). Symmetrisch angelegte breite Fassaden von gleicher Grundstruktur mit jeweils in der Mitte angeordneten Hauseingängen, die die mittleren beiden Achsen rahmenden Erker über kräftigen, zum Teil Löwenköpfe zeigenden Konsolen mit einseitig zur Mitte angelegten Balkonen, sowie unterschiedlich ausgeformten Zwerchgiebeln oberhalb der Erker. Nr. 33 mit Kastenerker, bei den rahmenden Häusern die Erker polygonal und von Altanen abgeschlossen. Flächen teilweise durch den Wechsel von verklinkerten und verputzten Zonen aufgelockert, nur Nr. 31 bis auf den Sockel und einige gliedernde Ziegelbänder völlig verputzt, Nr. 33 über dem verputzten und genuteten Erdgeschoss in Backsteinsichtmauerwerk, die Fensterrahmungen geputzt, bei Nr. 35 umgekehrt Sockel und Erdgeschoss verklinkert, darüber Putzfassade mit gotisierenden Schmuckfeldern in den Brüstungsnischen der von Ziegeleinfassungen betonten Fenster.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)


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