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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Wohn- und Geschäftshaus
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24939
Straße:Toosbüystraße 15
Art des Denkmals:Wohnbau
Funktion des Denkmals:Wohn- und Geschäftshaus
Objektnummer:288




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1500

Kurzbeschreibung:
Wohn- und Geschäftshaus; 1903, Maurermeister Christian Hummel; viergeschossiger Bau mit aufwändiger Gestaltung in Jugendstilformen, helle Klinkerverblendung, Kastenerker, geschweifte, unterschiedlich geformte seitliche Zwerchgiebel, dazwischen verglaste Front des ehemaligen Fotoateliers, rückwärtig hakenförmiger viergeschossiger Hofflügel


Beschreibung:
Wohn- und Geschäftshaus. 1903 durch Maurermeister Christian Hummel für den Hoffotografen Heinrich Hinz errichteter viergeschossiger Bau mit aufwändiger Gestaltung in Jugendstilformen. Fassade in den Obergeschossen mit heller Klinkerverblendung, die Seitenachsen durch geschweifte, unterschiedlich geformte Zwerchgiebel betont, dazwischen durchgehend verglaste Front des ehemaligen Ateliers eingespannt. Im ersten Obergeschoss aus der Mitte nach links verschobener Erker über einer als Adler mit ausgebreiteten Schwingen geformten Konsole neben dem Eingang, rechts davon Ladenzone in ursprünglicher Gliederung mit zarter Rustika um die Bogenöffnungen erhalten. Obergeschosse durch horizontale dunkle Klinkerbänder und reiche Stuckaturen in Jugendstilformen belebt, über den breit angelegten Obergeschossfenstern Bauherrenmonogramme HH und EH (Hinz), am linken Zwerchgiebel Jahreszahl 1903. Rückwärtig hakenförmiger viergeschossiger Hofflügel.
Das Gesamtbild der Toosbüystraße bestimmt durch die gleichförmig erscheinenden, durch den vielfältigen Dekor ihrer Putzfassaden jedoch individuell gestalteten und für den gehobenen Mittelstand von verschiedenen Architekten und Baumeistern errichteten Wohn- und Geschäftshäuser großstädtischen Charakters, durchweg mit Pultdächern. So von Maurermeister Martin Jensen geschaffene Gebäude (Nr. 6-14), des Weiteren durch das Baugeschäft Schwark und Körner ausgeführte Bauten (Nr. 23-29 und 31-35), sowie jene der Gebrüder Hummel (Nr. 1-5, 1900 Nr. 37, 1903/04). Aus dem geschlossenen Ensemble einige Bauten durch ihre Gestaltung und ursprüngliche Nutzung herausgehoben, darunter das breite, heute durch Modernisierungen stark veränderte ehemaligen Cafe Lassen von Magnus Schlichting (Nr. 4, 1903), und das Vereinshaus der neuen Harmonie von Alexander Wilhelm Prale (Nr. 21).
Sehr anschaulich erhaltener Bau der Jahrhundertwende mit aufwändiger, der besonderen Nutzung als Fotografenatelier angepasster Fassadengestaltung. Als konstituierender, sehr authentisch überlieferter Bestandteil der architektonisch wie städtebaulich herausragenden Straßenbebauung mit besonderem Zeugniswert für die bauliche Vielgestaltigkeit sowie den großstädtischen Anspruch Flensburgs in der Zeit um 1900. In dieser baulichen Geschlossenheit, deren beeindruckende Wirkung durch die ansteigende Topographie noch gesteigert wird, finden sich nicht nur für Flensburg, sondern auch landesweit kaum vergleichbare Beispiele.
Die resultierenden orts-, sozial- und baugeschichtlichen sowie städtebaulichen und baukünstlerischen Denkmalwerte begründen ein besonderes Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objektes.


Auszug aus der Denkmaltopographie:
Wohn- und Geschäftshaus, 1903 (Jahreszahl am linken Zwerchgiebel) erbaut von Maurermeister Christian Hummel mit Atelier für den Hoffotografen Heinrich Hinz. Ladenbereich im Erdgeschoss links vom Mitteleingang modernisiert und entstellenden verkleidet. Dreigeschossige Fassade mit Verblendung aus gelben Klinkern in den Obergeschossen, Seitenachsen durch geschweifte, unterschiedlich geformte Zwerchgiebel betont, dazwischen durchgehend verglaste Front des ehemaligen Ateliers eingespannt. Im ersten Obergeschoss aus der Mitte nach links verschobener Erker über einer als Adler mit ausgebreiteten Schwingen geformten Konsole neben dem Eingang, rechts davon Ladenzone in ursprünglicher Gliederung mit zarter Rustika um die Bogenöffnungen erhalten. Obergeschosse durch horizontale dunkle Klinkerbänder und reiche Stuckaturen in Jugendstilformen belebt, über den breit angelegten Obergeschossfenstern Bauherrenmonogramme HH und EH (Hinz).
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)


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