

Kurzbeschreibung:
Mausoleum; 1907; repräsentativer kleiner Bau in neoklassizistischer Formensprache mit dorischer Tempelfront und Dachreiter, Gruft im Kellergeschoss
Beschreibung:
Östlich der Friedhofskapelle gelegenes kleines Mausoleum für den 1906 verstorbenen Bartholomeo Sesiani, laut Giebelinschrift 1907 nach dessen Tod von der Witwe errichtet. Annähernd quadratischer Grundriss mit polygonaler Apsis, unterkellerter eingeschossiger Bau aus roten Sandsteinquadern und mit flachem Satteldach. Die Fassade als dorische Tempelfront in neoklassizistischen Formen zu allen Seiten dreiachsig gegliedert: Tür an der Westseite von zwei Halbsäulen flankiert und äußere Begrenzung durch Pilaster, die beiden Traufseiten ebenfalls durch Pilaster gerahmt und mit mittleren Risaliten versehen, auf der Rückseite wird das mittlere Wandfeld durch die dreiseitig gebrochene Apsis eingenommen. Schmaler Architrav mit Guttae, darüber Metopen-Triglyphen-Fries, im Giebelfeld ein Wappen. Das Dach von einem oktogonalen Dachreiter aus Kupfer bekrönt. Mit Kreisen besetzter Türrahmen, die Ochsenaugen an den seitlichen Risaliten von Girlanden umfangen, beiden Risaliten vorgelagert jeweils eine Sandsteinbank mit geschwungener Rückenlehne. Westlicher Zugang über kleine Treppe mit sich nach außen weitenden Wangen, nach Osten zwei Fenster in den Diagonalseiten der Apsis, jeweils nach Norden und Süden ein querovales Oberlicht sowie ein Opaion unter einem Dachreiter. Innenraum marmorvertäfelt und mit Spruchbändern versehen. Zugang zur Gruft durch eine Tür von Norden, Erstbestattung in Holzsarkophag, danach Urnenaufstellungen, letzte Bestattung 1950. Sehr qualitätvolle Kleinarchitektur. Bedeutendes individuelles Zeugnis anspruchsvoller Sepulkralkultur des wilhelminischen Zeitalters.