
Kurzbeschreibung:
sog. Sterbelager; 1941; ehem. Gefangenenlager des KZ-Außenkommandos Kaltenkirchen in Springhirsch, Wald- und Wiesenflächen mit Fundamentresten von Baracken und mit trichterförmigen Vertiefungen
Beschreibung:
Sog. Sterbelager; 1941; ehem. Gefangenenlager des KZ-Außenkommandos Kaltenkirchen in Springhirsch, Wald- und Wiesenflächen mit Fundamentresten von Baracken und mit trichterförmigen Vertiefungen.
Lage östlich der B 4 auf etwa 400 Metern Länge zwischen Quickborn und Bad Bramstedt, westlich außerhalb von Kaltenkirchen. Es handelt sich um Wald- und Wiesenflächen auf dem Standort-Übungsplatz der Bundeswehr unmittelbar östlich der B 4, Kilometer 24 bis 24,4, auf dem sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs das „Erweiterte Krankenrevier Heidkaten des Stammlagers XA Schleswig“ befand, auch als „Sterbelager“ bezeichnet. Das Lager diente zur Aufnahme von kranken Kriegsgefangenen. Ab Herbst 1941 wurde es mit ca. 1000 sowjetischen Kriegsgefangenen belegt, von denen die meisten in kurzer Zeit starben. Danach wurden die Baracken mit kranken und nicht mehr arbeitsfähigen sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem Wehrkreis Schleswig-Holstein und Hamburg belegt. In der Zeit von November 1943 bis Mai 1944 wurden italienische Kriegsgefangene untergebracht. Viele dieser Gefangenen starben ebenfalls aufgrund mangelhafter medizinischer Versorgung und Ernährung. Die Lage der Massengräber dieser Toten ist nur teilweise bekannt. Im Mai 1944 wurde das Lager nach Gudendorf in Süderdithmarschen verlegt. Bis 1983 bestand ein Gebäuderest der ehem. Entlausungsanstalt (etwas nördlich des Lagers), das jedoch von der Bundeswehr beseitigt wurde. Auf dem Gelände sind Fundamentreste sichtbar. Es bestehen trichterförmige Vertiefungen auf dem Gelände, die auf Bombenabwürfe zurückzuführen sein können.
Das Sterbelager befand sich innerhalb eines langen Lagerkomplexes entlang der B 4 und bestand aus ca. 10 Baracken, die umzäunt waren.
Zusammen mit der KZ-Gedenkstätte Springhirsch in Nützen und der Gräberstätte Moorkaten mit Pumpwerk-Ruine als Bestandteile eines KZ-Außenkommandos wichtiges materielles Zeugnis der Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs in Kaltenkirchen/Springhirsch.