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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Sachgesamtheit: Eisenbahnersiedlung Neumünster
Kreis:Neumünster
Gemeinde:Neumünster, Stadt
PLZ:24536
Straße:Buddestraße 7 - 19
Art des Denkmals:Stadträume
Funktion des Denkmals:Siedlung
Objektnummer:22591




© LDSH 2016
>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:2100

Kurzbeschreibung:
Eisenbahnersiedlung Neumünster; um 1907, Eisenbahnbauverein; Siedlung nach Kriegsschäden stark dezimiert, erhaltene Gruppe von einfachen zweigeschossigen Wohnhäusern mit Kurzwalmdächern, zeittypische Backstein- und Putzgliederung, teilweise hell überschlämmt; historisches Diagonalpflaster auf der Fahrbahn und Kleinmosaikpflaster auf dem Gehweg


Beschreibung:
Eisenbahnersiedlung
Der Bau- und Sparverein der Eisenbahnbediensteten begann 1900 nördlich des Bahngleises nach Ostholstein mit dem Bau einer Wohnsiedlung für die Betriebsangehörigen der Eisenbahnreparaturwerkstatt. Sie lag damals am nördlichen Rand des Stadtgebietes vor der Grenze zur Gemarkung Tungendorf. Die zugehörige, nach Hermann von Budde (1851-1906), preußischer Staatsminister der öffentlichen Arbeiten und Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen, benannte Straße entstand 1902. Sie lief von der Rosenstraße in leichtem Bogen nach Osten und endete zunächst kurz hinter der 1908 hinzugekommenen Wichernstraße. Erst in der Zeit zwischen den Weltkriegen konnte mit dem Anschluss an die Gutenbergstraße die Schließung dieses Bogens erfolgen. Aus der Anfangszeit blieb ein Teil des diagonal verlegten Kopfsteinpflasters der Fahrbahn und Kleinmosaikpflasterung des Gehweges (vor Nr. 12) erhalten.
Die von der Gutenbergstraße abgehende Rosenstraße war zunächst 1902 in nördlicher Richtung bis zur ehemaligen Nr. 5 vom Eisenbahnbauverein ausgeführt worden, ein Jahr darauf folgten die Verlängerung bis in Höhe der erst 1907 in Angriff genommenen Buddestraße und schließlich 1904 der Beginn einer entgegengesetzt nach Süden gerichteten, bis zum Bahngleis beabsichtigten Fortführung, die nach dem Ersten Weltkrieg aber aufgegeben wurde.
Im ehemaligen Eisenbahnerwohngebiet kam die von der Gutenbergstraße parallel zur Rosenstraße nach Norden zur Buddestraße laufende Wichernstraße 1908 als letzte zur Ausführung. Sie wurde nach dem in Hamburg wirkenden protestantischen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808-1881), dem Begründer der Inneren Mission, benannt. Nach weitgehender Bombenzerstörung blieben hier nur noch wenige Häuser der Eisenbahnersiedlung (13/13a, 15a, 17, 18) bewahrt.
Mit dem Bau der in gerader Linie von der Kieler Straße bis zum Ilsahl parallel zum Gleis der ostholsteinischen Bahn laufenden Gutenbergstraße wurde 1900 vom Eisenbahnbauverein zusammen mit Hinselmann begonnen. Aus dieser Zeit stammt der erste Abschnitt zwischen Kieler und Rosenstraße. Die Namensgebung hing mit der Feier des 500. Geburtstages des Erfinders der Buchdruckerkunst Johannes Gutenberg (um 1397-1468) zusammen. Bis 1914 kam das nächste Teilstück über die Wichernstraße hinaus zur Ausführung. Die aus der Anfangszeit stammenden dreigeschossigen Mietwohnungshäuser mit einzelnen Ladengeschäften, die vor allem an der Rosenstraße durch unterschiedlich geformte Eckbauten hervorgehoben waren, sind zum größten Teil bei den Bombenangriffen zerstört worden. Für sie entstand zwischen 1950 und 1953 eine einheitliche Ersatzbebauung aus schlichten dreigeschossigen Mietwohnungsblocks in Backstein unter Satteldächern (Nr. 7-21 und 10-16), die sich um die Kreuzung Rosenstraße gruppieren.




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