

Kurzbeschreibung:
Alteintragung (Aktualisierung vorgesehen)
Beschreibung:
Alteintragung (Aktualisierung vorgesehen)
Auszug aus der Denkmaltopographie:
Eisenbahnhochbrücke, 1911-1913 zusammen mit der 1964 abgebrochenen Straßendrehbrücke nach Entwurf von Regierungs- und Baurat Friedrich Voß (Brückenbauamt Kiel) im Zuge der Verbreiterungsarbeiten des Nord-Ostsee-Kanals errichtet von der Oberhausener Gute-Hoffnungs-Hütte unter Beteiligung der Firma H. C. Jucho aus Dortmund. 2485 m lange Eisenkonstruktion, bestehend aus dem eigentlichen Brückenkörper über dem Kanalbett in genieteter Gelenkfachwerkkonstruktion von 317,60 m Spannweite mit geradem Untergurt und gekrümmten Obergurten über drei Öffnungen von 2 x 77,30 m seitlich und 140 m über dem Wasserlauf, eingehängt in zwei doppelfüßige Gittertürme, sowie den auf 30 Gittertürmen im Norden (Länge 1260,15 m) und 23 im Süden (Länge 908,50 m) aufgeständerten Rampenbrücken. Gesamtgewicht der Eisenkonstruktion 17220 t. Die Doppeltürme am Kanal als Hauptträger der Brückenkonstruktion mittels Senkkästen 15 m unter dem Kanalwasserspiegel verankert. Durchfahrtshöhe bei mittlerem Wasserstand 42 m. Unter dem Mittelteil der Brücke in eine Schienenkonstruktion eingehängte, elektrisch betriebene Schwebefähre an langen, zur Stabilisierung überkreuz geführten Rundeisen hängend. An den Zufahrten Wartehäuschen in jugendstiligen Formen aus genietetem Eisenfachwerk mit verputzter Ziegelausfachung und weit überkragendem, kupferbeschlagenem Glockendach, zur Fahrbahn wandhoher Tür mit großem, in die Dachhaut einschneidendem Rundbogenoberlicht. Ähnlich zwei mittlerweile abgenommene Betriebshäuschen (die des Wiederaufbaus harren) auf dem jeweils ersten Gitterturm der Rampenbrücken, der auch den Zugang auf die Brückenebene mit einer eisernen Wendeltreppe aufnimmt. Als Zufahrten 3 und 5 km lange Erdwälle (aus dem Material der Kanalverbreiterung), durchbrochen von acht gewaltigen Viadukten für vorhandene Straßenführungen – vier in der Schleife und vier in den Wällen auf der Südseite (die meisten dreibogig aus roten Ziegeln, im Süden eine als Betonkonstruktion mit Eisenbewehrung über die L 255 nach Bokelholm, eine einbogige unmittelbar nördlich davon im Verlauf des abzweigenden Gleises nach Kiel) sowie eine kleinere Stahlbrücke über den Sundewitter Weg (Schleife) und das parallel laufende Industriegleis zur Saatseewerft. Um zu dem nur 600 m vom Kanal entfernten Bahnhof von Rendsburg hinunter zu gelangen, wurde die Zufahrt auf dem Nordufer als riesige Schleife von 5,5 km Länge angelegt, der Gleiskörper vor dem Bahnhof um 4,50 m angehoben. Die damals europaweit einzigartige Brückenkonstruktion gilt heute als Wahrzeichen der Stadt Rendsburg und darüber hinaus der gesamten Kulturlandschaft Nord-Ostsee-Kanal.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde: Stadt Rendsburg und die umliegenden Ortschaften Stadt Büdelsdorf, Schacht-Audorf, Osterrönfeld, Westerrönfeld, 2008)