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Kurzbeschreibung:
Burghof; 1909-10, Architekt Paul Ziegler; Innenblockbebauung im Heimatschutzstil zwischen zwei Vorderhäusern zur Toosbüy- und zur Marienstraße, vier- und fünfgeschossige Backsteinbauten mit Erkern und geschweiften Zwerchgiebeln in unregelmäßiger Anordnung um einen langgestreckten Innenhof mit Brunnen
Beschreibung:
Burghof; 1909-10 durch den damaligen Flensburger Stadtbauinspektor Paul Ziegler errichtete Innenblockbebauung im Heimatschutzstil zwischen zwei Vorderhäusern zur Toosbüy- und zur Marienstraße, vier- und fünfgeschossige Backsteinbauten mit Erkern und geschweiften Zwerchgiebeln in unregelmäßiger Anordnung um einen langgestreckten Innenhof mit Brunnen.
Der schmale, von einem abschüssigen Gelände bestimmte, unregelmäßige Binnenhof gegen die beiden Straßen durch entsprechende Vorderhäuser mit Durchfahrten abgeschlossen. Die vier- und fünfgeschossigen Backsteinhäuser (Nr. 1-6) sind unter Ausnutzung des Gefälles malerisch gruppiert und zeigen mit der Stufung ihrer Fassaden, den unterschiedlich ausgebildeten Erkern und der von breiten Zwerchgiebeln aufgelockerten Dachzone ein an die Kaufmannshöfe der Altstadt erinnerndes Bild, ohne dass stilistische Anleihen erfolgen.
Breitgelagertes viergeschossiges Vorderhaus an der Toosbüystraße (Nr. 11), die Fassade über dem von breiten korbbogigen Schaufenstern und der aus der Mitte versetzten Durchfahrt zum Hof aufgelösten Erdgeschoss durch Lisenen gegliedert und in der Mitte von breitem Zwerchhaus mit Mansardwalmdach betont, Balkone im zweiten und dritten Obergeschoss unterschiedlich angeordnet. Rückfront als Hofabschluss, aufgelockert von den über der Durchfahrt angeordneten Loggien, daneben ein das Treppenhaus abschließender runder Turm mit Kegeldach. An der unbefensterten Giebelfront des Seitenflügels zum Hof in Höhe des ersten Obergeschosses Kunststeinrelief mit von Girlanden und Medusenhaupt gerahmter Inschrift: Burghof/Entwurf Stadtbau-/inspektor Paul Ziegler/Erbauer: Maurer-/meister Aug. Fürböter/1909-1910.
Die Häuser im Hof von der Grundkonzeption her einheitlich, doch durch die Vielfalt der Einzelformen, wie der Gestaltung der geschweiften Zwerchgiebel, der Ausbildung der Portale und der Verwendung von halbrunden, dreieckigen und kastenförmigen Erkern abwechslungsreich. Den südlichen Abschluss des Hofes bildet das Haus an der Marienstraße (Nr. 22) mit Seitenflügel und Quergebäude zum Burghof (Nr. 4). Die Fassaden hier wiederum mit breiten barockisierenden Zwerchgiebeln, deren Flächen eine Dekoration aus zu Fischblasenmustern zusammengefassten Backsteinbändern zeigen. Die nicht dem Burghof zugewandten Fronten sowie der kleine Innenhof des Hauses Marienstraße 22 in schlichter Putzausführung. Im unteren Teil des Hofes Kunststeinbrunnen, bis zu deren Zerstörung 2016 mit der Plastik "Kind mit Fisch".
Von architektonischer wie städtebaulicher Singularität getragene Baugruppe des beginnenden 20. Jahrhunderts. Sehr anschaulich überliefertes und qualitätvolles Projekt des Flensburger Stadtbauinspektors Paul Ziegler mit dem Anspruch, neue städtebauliche Akzente im Sinne der Heimatschutzarchitektur zu setzen und den gleichförmigen Unternehmerbau zu überwinden.
Auszug aus der Denkmaltopographie:
Innenblockbebauung zwischen Toosbüy- und Marienstraße, ausgeführt 1910/11 nach Entwurf von Paul Ziegler, damals Stadtbauinspektor, in der Absicht, neue städtebauliche Akzente im Sinne der Heimatschutzarchitektur zu setzen und den gleichförmigen Unternehmerbau zu überwinden. Der schmale, von einem nach Norden abschüssigen Gelände bestimmte, unregelmäßige Binnenhof gegen die beiden Straßen durch entsprechende Vorderhäuser mit Durchfahrten abgeschlossen. Die vier- und fünfgeschossigen Backsteinhäuser (Nr. 1-6) sind unter Ausnutzung des Gefälles malerisch gruppiert und zeigen mit der Stufung ihrer Fassaden, den unterschiedlich ausgebildeten Erkern und der von breiten Zwerchgiebeln aufgelockerten Dachzone ein an die Kaufmannshöfe der Altstadt erinnerndes Bild, ohne dass stilistische Anleihen erfolgen. Breitgelagertes viergeschossiges Vorderhaus an der Toosbüystraße (Nr. 11), die Fassade über dem von weiten korbbogigen Schaufenstern und der aus der Mitte versetzten Durchfahrt zum Hof aufgelösten Erdgeschoss durch Lisenen gegliedert und in der Mitte von breitem Zwerchhaus mit Mansardwalmdach betont, Balkone im zweiten und dritten Obergeschoss unterschiedlich angeordnet. Rückfront als Hofabschluss, bereichert durch die über der Durchfahrt angeordneten Loggien, daneben ein das Treppenhaus abschließender runder Turm mit Kegeldach. An der unbefensterten Giebelfront des Seitenflügels zum Hof in Höhe des ersten Obergeschosses Kunststeinrelief mit von Girlanden und Medusenhaupt gerahmter Inschrift: Burghof/Entwurf: Stadtbau-/inspector/Paul Ziegler/Erbauer: Maurer-/meister/Aug. Fürböter/1909-1910. Die Häuser im Hof von der Grundkonzeption her einheitlich, doch durch die Vielfalt der Einzelformen, wie der Gestaltung der geschweiften Zwerchgiebel, der Ausbildung der Portale und der Verwendung von halbrunden, dreieckigen und kastenförmigen Erkern abwechslungsreich. Den südlichen Abschluss des Hofes bildet das Haus Marienstraße 22 mit Seitenflügel und Quergebäude zum Burghof (Nr. 4). Die Fassaden hier wiederum mit breiten barockisierenden Zwerchgiebeln, deren Flächen eine Dekoration aus zu Fischblasenmustern zusammengefassten Backsteinbändern zeigen. Die nicht dem Burghof zugewandten Fronten sowie der kleine Innenhof des Hauses Marienstraße 22 in schlichter Putzausführung. Im unteren Teil des Hofes Kunststeinbrunnen 'Kind mit Fisch'.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)