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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


ehem. Reichsbankzweigstelle
Kreis:Rendsburg-Eckernförde
Gemeinde:Rendsburg, Stadt
PLZ:24768
Straße:Holstenstraße 5
Art des Denkmals:Firmengebäude
Funktion des Denkmals:Bank
Objektnummer:16943




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1000

Kurzbeschreibung:
ehem. Reichbankzweigstelle; 1904/05, Architekt Julius Habicht; zweigeschossiger Backsteinbau auf hohem Quadersockel unter hohem, anschwingendem Walmdach, reichhaltiges Fassadendekor aus Sandstein


Beschreibung:
Ehem. Reichsbankzweigstelle, 1904/05 nach einem Entwurf von Reichsbankbaudirektor Julius Habicht und Julius Emmerich, errichtet. Repräsentativer zweigeschossiger Backsteinbau auf Quadersockel aus Basaltstein, unter hohem, anschwingendem Walmdach mit roter Bieberschwanzdeckung. An der Straßenfront die drei Mittelachsen überschneidender Balkon auf schmalen, geschweiften Sandsteinkonsolen. In der Dachzone darüber mehrfach geschweifter breiter Zwerchgiebel mit profiliertem Abschlussgesims. Das reichhaltige Fassadendekor aus Plagwitzer Sandstein, Stilelemente früher Heimatschutzarchitektur, des Barock und des Jugendstils aufgreifend. Fassade belebt von Jugendstildekor tragenden sandsteinernen Fensterrahmungen sowie Relieffries mit zwei im Wasser schwimmenden, eine Kartusche haltenden Nixen. Im Giebelabschluss Sandsteinrelief eines die Schwingen ausbreitenden Adlers. Die Haupterschließung erfolgt über einen gedrungenen dreiviertelrunden Eckturm, den eine von schmaler Lukenzone unterbrochene Glockenhaube abschließt. Der Eingang portalmäßig durch Werksteinrahmung und barockisierender Flügeltür mit Oberlicht hervorgehoben. Im Inneren wandfeste Ausstattung in Form von schlichter Stuckornamentik, Terrazzoböden, dem bauzeitlichen Treppenhaus inkl. Geländer, der bauzeitlichen Dachstuhlkonstruktion, sowie teilwiese Türen und Zargen und Grundrissdetails wie das sog. Wertgelass (Tresorraum), erhalten.
Das Objekt bildet eine bedeutende wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung anschaulich ab. So mündete der wirtschaftliche Aufschwung dieser Periode in einer durch die Reichsbank initiierte und institutionalisierte Schaffung von Zweiganstalten im gesamten ehemaligen Deutschen Kaiserreich. Es stellt zudem durch seine eindrückliche Kubatur und Dekorgestaltung in zeittypischer Formensprache einen exemplarischen Vertreter eines kaiserzeitlichen Bankgebäudes dar und wirkt im straßenräumlichen Gefüge ortsbildprägend. Die daraus resultierenden besonderen geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objekts.




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