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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


ehem. Kraftwerk (Gebäude I)
Kreis:Rendsburg-Eckernförde
Gemeinde:Rendsburg, Stadt
PLZ:24768
Straße:Am Kreishafen 36
Art des Denkmals:Produktionsstätte
Funktion des Denkmals:Werft
Objektnummer:16911




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1100

Kurzbeschreibung:
ehem. Kraftwerk; 1913, Regierungsbaumeister Ewald Klatt; eingeschossiger Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss unter pfannengedeckten Satteldächern, Backsteinziergliederung; auf den Haupteingang zulaufende Kastanienallee


Beschreibung:
Ehemaliges Kraftwerk, errichtet 1913 nach Plänen des Regierungsbaumeisters Ewald Klatt zur Stromversorgung der Saatsee-Werft und der westlich der Werft gelegenen Schwebefähre sowie einer Straßendrehbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. Lage im westlichen Bereich der Werft, nordwestlich des Werfthafens. Der Bau wird durch eine lange, auf den Haupteingang zulaufende Kastanienallee hervorgehoben.
Eingeschossiger Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss unter Satteldächern, mit langem Rückflügel und kurzem Mittelrisalit an der Front, der Querflügel anderthalbgeschossig mit deutlich höherem Dach. Formenapparat des Äußeren ähnlich den übrigen Gebäuden der Werft, hier zusätzlich durch Ziermauerung (Fischgrätmuster) der Wand- und Ortgangstreifen in den Giebeldreiecken aufgewertet. Im Mittelrisalit breites Portal, ehemals mit dreiteiliger Oberlichttür, alle Fenster ursprünglich in barocker Kleinteiligkeit versprosst, heute weitgehend ersetzt. Im Inneren der Querflügel als durchgehende Maschinenhalle, ehemals mit zwei durch Dieselmotoren der Firma Körting (Hannover) angetriebenen Gleichstromgeneratoren bestückt. Im Rückflügel ehemals Schaltraum und Batterieraum. Im Erscheinungsbild der nobelste der auf Regierungsbaumeister Klatt zurückgehenden Bauten auf dem Gelände. Ab 1958 Funkwerkstatt, später Büronutzung und Nachrichtentechnik, gegenwärtig ohne Nutzung.
Der Bau dokumentiert den Ausbau der Saatsee-Werft und des Nord-Ostsee-Kanals vor dem Ersten Weltkrieg. Er ersetzte das ältere Dampfkraftwerk des 19. Jahrhunderts und ist somit ein bauliches Zeugnis des technischen Fortschritts in der Energieerzeugung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seine aufwändige Gestaltung belegt den baukünstlerischen Anspruch des Regierungsbaumeisters, der im Duktus barockisierender Formen des frühen Heimatstils auf der Höhe der Zeit baute. Die zugehörige Kastanienallee zeugt zudem von dem Anspruch auch den Außenanlagen der Werft eine gestalterische Qualität zu verleihen. Gebäude und Allee prägen den westlichen Bereich von Werft und Kanalufer städtebaulich und kulturlandschaftlich.
Die dargestellten besonderen orts-, technik- und architekturgeschichtlichen sowie städtebaulichen und kulturlandschaftsprägenden Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objektes.


Auszug aus der Denkmaltopographie:
Ehem. Kraftwerk (Gebäude I), errichtet 1913/14 zur Stromversorgung der Saatseewerft mit Wohngebäuden, der Beleuchtung an der Zufahrtstraße sowie der Hochbrücke mit Schwebefähre und Wartehäuschen und der Drehbrücke. Im Erscheinungsbild der nobelste der auf Regierungsbaumeister Klatt zurückgehenden Bauten auf dem Gelände, zusätzlich hervorgehoben durch die lange, auf den Haupteingang zulaufende Kastanienallee. Eingeschossiger Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss unter Satteldächern, mit langem Rückflügel und kurzem Mittelrisalit an der Front, der Querflügel anderthalbgeschossig mit deutlich höherem Dach. Formenapparat des Äußeren ähnlich den übrigen Gebäuden, hier zusätzlich durch Ziermauerung (Fischgrätmuster) der Wand- und Ortgangstreifen in den Giebeldreiecken aufgewertet. Im Mittelrisalit breites Portal, ehemals mit dreiteiliger Oberlichttür, alle Fenster ursprünglich in barocker Kleinteiligkeit versprosst, vor wenigen Jahren weitgehend durch großflächige Verglasung entstellt. Im Inneren der Querflügel als durchgehende Maschinenhalle, ehemals mit zwei durch Dieselmotoren angetriebenen Gleichstromgeneratoren bestückt. Im Rückflügel ehemals Schaltraum und Batterieraum, später Büronutzung, gegenwärtig das ganze Gebäude ohne Nutzung.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde: Stadt Rendsburg und die umliegenden Ortschaften Stadt Büdelsdorf, Schacht-Audorf, Osterrönfeld, Westerrönfeld, 2008)


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