

Kurzbeschreibung:
Amtsgericht; 1898–03, Architekt Regierungsbaurat Klopsch; zweigeschossiger Ziegelbau in gotisierenden Stilformen mit Stufengiebeln, Walm- und Satteldächern, repräsentativer Hauptbau und langgestreckter Büroflügel, von Türmchen flankierter Eingangsrisalit mit Zinnenattika und gestuftem Spitzbogenportal, Treppenhaus in neuromanischen Formen
Beschreibung:
Königlich-preußisches Amtsgericht und Gefängnis, heute Amtsgericht und Jugendarrestanstalt, zusammen mit einem Aufseherwohnhaus an der Wrangelstraße (Nr. 10, siehe dort) 1901-1903 errichtet von der Kreisbauinspektion Schleswig, nach Plänen des Regierungs- und Baurats Klopsch von 1898, Bauleitung Regierungsbaumeister Rohne. Tischlerarbeiten von Strafgefangenen des Zuchthauses ausgeführt. Ursprünglich von hohem schmiedeeisernem Gitter mit gemauerten Pfeilern umfriedet. 1956 Umbau unter Teilung größerer Räume. Erweiterungsbau 1974/75 südlich freistehend, nur über eine geschlossene Brücke im Obergeschoss mit dem Altbau verbunden. 1976 Umbau des alten Gebäudes. Breit gelagertes, vielfältig gegliedertes Bauwerk auf der Höhe des ursprünglichen Hauptwalles der Festung. Zweigeschossiger Ziegelbau über Granitquadersockel unter hohen, ursprünglich falzziegelgedeckten Walm- bzw. Satteldächern in typischen, überwiegend gotisierenden Stilformen öffentlicher Gebäude der preußischen Hochbauverwaltung um 1900. Repräsentativer Hauptbau mit lang gestrecktem Büroflügel an der Königstraße, zur Grafenstraße kurzer Seitenflügel. Am Hauptbau deutlich vortretender Mittelrisalit in sakral anmutenden Formen, gerahmt von polygonalen Eckpfeilern, die in achteckigen, zinnenbewehrten Türmchen mit zierlichen Zwiebelhauben enden. Zwischen den Türmchen eine breite Zinnenattika auf Konsolgesims eingespannt. Haupteingang hier in tiefem, profiliert gestuftem Spitzbogenportal mit alter Oberlichttür, darüber im Hauptgeschoss über kupferbeschlagener Abdachung tiefliegende gekuppelte Fünffenstergruppe des dahinter liegenden Saales in segmentbogigen, ebenfalls profilierten Gewänden. Der südlich anschließende Verwaltungstrakt zeigt schlichte Fensterreihung, sparsam dekoriert mit glasierten Sohlbänken und Rundstabprofilen an den gespitzt segmentbogigen Fenstern, kleinen Reliefs zwischen den Obergeschossfenstern in gekuppelten Rundbogenblenden und abschließendem Konsolgesims. Im südlichen Teil der Fassade flach vortretender Seitenrisalit unter Krüppelwalmdach mit blendengeziertem Giebelfeld, am nach Süden abschließenden hohen Stufengiebel verputzte Blendfelder, darunter zwei in Wappenform, die wohl ehemals ausgemalt waren. Zum Hof hier ein weiterer Risalit anschließend. Flügel an der Grafenstraße ebenfalls durch übergiebelten Risalit und Stufengiebel nach Westen gegliedert. Im Inneren repräsentatives Treppenhaus vom Erd- ins Obergeschoss in neuromanischen Formen mit geputzten Wand-und Deckenflächen, Pfeiler und Bogenstellungen mit steinsichtigen Zahnschnittkanten, die Treppenläufe mit Granitstufen und schmiedeeisernen Geländern. Im Erdgeschoss Vortreppe und Vestibül mit geputzten Gratgewölben. Hohe doppelte Scheidbögen vom Treppenschacht zu den Vorfluren auf stämmigen Säulen mit floral stilisierten korinthischen Kapitellen. Im Obergeschoss ein Sitzungssaal mit aus der Bauzeit erhaltenem gebrochenem Muldengewölbe in hölzerner Kassettenkonstruktion auf beschnitzten Konsolen. Amtsgericht, in Ecklage befindlicher zweigeschossiger Satteldachbau mit überhöhtem Walmdach und Risalit mit Zinnenkranz und Ecktürmen an der Nordostecke, flacher Halbwalmdachrisalit im Süden Ostfassade, an der Rückseite Querhausanbauten und eingeschossiger Pultdachanbau, Satteldachbereiche mit Stufengiebel, Ziegelfassade mit Granitsockel und historistischer Gliederung, im Inneren bauzeitliches Zubehör, Sitzungssaal im Obergeschoss mit gebrochenem Muldengewölbe, nach Plänen des Regierungs- und Baurats Klopsch von 1898, Bauleitung durch Regierungsbaumeister Rohne, von 1901 bis 1903
Auszug aus der Denkmaltopographie:
Königlich-preußisches Amtsgericht und Gefängnis, heute Amtsgericht und Jugendarrestanstalt, zusammen mit einem Aufseherwohnhaus an der Wrangelstraße (Nr. 10, siehe dort) 1901-1903 errichtet von der Kreisbauinspektion Schleswig, nach Plänen des Regierungs- und Baurats Klopsch von 1898, Bauleitung Regierungsbaumeister Rohne. Tischlerarbeiten von Strafgefangenen des Zuchthauses ausgeführt. Ursprünglich von hohem schmiedeeisernem Gitter mit gemauerten Pfeilern umfriedet. 1956 Umbau unter Teilung größerer Räume. Erweiterungsbau 1974/75 südlich freistehend, nur über eine geschlossene Brücke im Obergeschoss mit dem Altbau verbunden. 1976 Umbau des alten Gebäudes. Breit gelagertes, vielfältig gegliedertes Bauwerk auf der Höhe des ursprünglichen Hauptwalles der Festung. Zweigeschossiger Ziegelbau über Granitquadersockel unter hohen, ursprünglich falzziegelgedeckten Walm- bzw. Satteldächern in typischen, überwiegend gotisierenden Stilformen öffentlicher Gebäude der preußischen Hochbauverwaltung um 1900. Repräsentativer Hauptbau mit lang gestrecktem Büroflügel an der Königstraße, zur Grafenstraße kurzer Seitenflügel. Am Hauptbau deutlich vortretender Mittelrisalit in sakral anmutenden Formen, gerahmt von polygonalen Eckpfeilern, die in achteckigen, zinnenbewehrten Türmchen mit zierlichen Zwiebelhauben enden. Zwischen den Türmchen eine breite Zinnenattika auf Konsolgesims eingespannt. Haupteingang hier in tiefem, profiliert gestuftem Spitzbogenportal mit alter Oberlichttür, darüber im Hauptgeschoss über kupferbeschlagener Abdachung tiefliegende gekuppelte Fünffenstergruppe des dahinter liegenden Saales in segmentbogigen, ebenfalls profilierten Gewänden. Der südlich anschließende Verwaltungstrakt zeigt schlichte Fensterreihung, sparsam dekoriert mit glasierten Sohlbänken und Rundstabprofilen an den gespitzt segmentbogigen Fenstern, kleinen Reliefs zwischen den Obergeschossfenstern in gekuppelten Rundbogenblenden und abschließendem Konsolgesims. Im südlichen Teil der Fassade flach vortretender Seitenrisalit unter Krüppelwalmdach mit blendengeziertem Giebelfeld, am nach Süden abschließenden hohen Stufengiebel verputzte Blendfelder, darunter zwei in Wappenform, die wohl ehemals ausgemalt waren. Zum Hof hier ein weiterer Risalit anschließend. Flügel an der Grafenstraße ebenfalls durch übergiebelten Risalit und Stufengiebel nach Westen gegliedert. Im Inneren repräsentatives Treppenhaus vom Erd- ins Obergeschoss in neuromanischen Formen mit geputzten Wand-und Deckenflächen, Pfeiler und Bogenstellungen mit steinsichtigen Zahnschnittkanten, die Treppenläufe mit Granitstufen und schmiedeeisernen Geländern. Im Erdgeschoss Vortreppe und Vestibül mit geputzten Gratgewölben. Hohe doppelte Scheidbögen vom Treppenschacht zu den Vorfluren auf stämmigen Säulen mit floral stilisierten korinthischen Kapitellen. Im Obergeschoss ein Sitzungssaal mit aus der Bauzeit erhaltenem gebrochenem Muldengewölbe in hölzerner Kassettenkonstruktion auf beschnitzten Konsolen.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde: Stadt Rendsburg und die umliegenden Ortschaften Stadt Büdelsdorf, Schacht-Audorf, Osterrönfeld, Westerrönfeld, 2008)