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Kurzbeschreibung:
Wohn- und Geschäftshaus; 1905, Baugeschäft Schwark u. Körner; viergeschossiger Putzbau mit Berliner Dach, aufwändige Putzgliederung in Jugendstilformen, Kastenerker mit loggienartigen Doppelbalkonen, viergeschossiger Hofflügel
Beschreibung:
Wohn- und Geschäftshaus; 1905, Baugeschäft Schwark u. Körner; viergeschossiger Putzbau mit ausgebautem Dach und aufwändiger Gestaltung in Jugendstilformen, seitl. zweigeschossige Kastenerker mit polygonalen Aufsätzen und Glockendächern, dazwischen loggienartige Doppelbalkone, in der Dachzone breites Zwerchhaus mit Halbwalm, rückwärtig viergeschossiger Hofflügel.
Im Erdgeschoss Ladenzone, reiche Fassadengliederung durch aufwändige Fensterumrahmungen und Stuckornamente in den Brüstungsfeldern.
Das Gesamtbild der Toosbüystraße bestimmt durch die gleichförmig erscheinenden, durch den vielfältigen Dekor ihrer Putzfassaden jedoch individuell gestalteten und für den gehobenen Mittelstand von verschiedenen Architekten und Baumeistern errichteten Wohn- und Geschäftshäuser großstädtischen Charakters, durchweg mit Pultdächern. So von Maurermeister Martin Jensen geschaffene Gebäude (Nr. 6-14), des Weiteren durch das Baugeschäft Schwark und Körner ausgeführte Bauten (Nr. 23-29 und 31-35), sowie jene der Gebrüder Hummel (Nr. 1-5, 1900 Nr. 37, 1903/04). Aus dem geschlossenen Ensemble einige Bauten durch ihre Gestaltung und ursprüngliche Nutzung herausgehoben, darunter das breite, heute durch Modernisierungen stark veränderte ehemaligen Cafe Lassen von Magnus Schlichting (Nr. 4, 1903), und das Vereinshaus der neuen Harmonie von Alexander Wilhelm Prale (Nr. 21).
Als sehr authentisch erhaltener, konstituierender Bestandteil der architektonisch wie städtebaulich herausragenden Straßenbebauung mit besonderem Zeugniswert für die bauliche Vielgestaltigkeit sowie den großstädtischen Anspruch Flensburgs in der Zeit um 1900. In dieser baulichen Geschlossenheit, deren beeindruckende Wirkung durch die ansteigende Topographie noch gesteigert wird, finden sich nicht nur für Flensburg, sondern auch landesweit kaum vergleichbare Beispiele.
Die resultierenden orts-, sozial- und baugeschichtlichen sowie städtebaulichen und baukünstlerischen Denkmalwerte begründen ein besonderes Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objektes.
Auszug aus der Denkmaltopographie:
Viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit ausgebautem Dach, errichtet 1905 vom Baugeschäft Schwark und Körner. Symmetrisch angelegte Putzfassade ähnlich ausgebildet wie die der von derselben Firma gebauten Häuser Nr. 25 und 27, gegliedert durch seitliche Kastenerker mit polygonalen Aufsätzen und Glockendächern, dazwischen im ersten und zweiten Obergeschoss Doppelbalkone loggienartigen Charakters geteilt durch aufsteigende Mittelwand, in der Dachzone darüber mittels Fußwalm abgesetztes breites Zwerchhaus mit Krüppelwalmdach, flankiert von Schleppgauben über den seitlichen Achsen. Hauseingang an der linken Seite, in der Mitte breite Durchfahrt zum Hof zwischen zwei Ladengeschäften. Fenster durch unterschiedlich gestaltete Rahmungen eingefasst, die an den Erkern von reichem Jugendstilstuckwerk umgeben.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)