

Kurzbeschreibung:
Mietwohnungshaus; 1886-87, 1893, Alexander Wilhelm Prale; repräsentatives dreigeschossiges Doppelhaus, reich gegliederte Gelbsteinfassaden mit Werksteinelementen
Beschreibung:
Das Mietwohnungshaus Nr. 53-54 wurde als breit gelagertes Doppelhaus in zwei Abschnitten 1886/87 und 1893 nach Entwurf von Alexander Wilhelm Prale errichtet. Der ältere, etwas breitere Teil Nr. 53 ehemals mit Bäckerei und Konditorei, zu der wohl das breite Fenster rechts von der Durchfahrt gehörte. Dreigeschossiger Gelbsteinbau, etwa in der Mitte angeordnet die wegen der großen Gebäudetiefe mit Lichtschacht versehene Durchfahrt, in der die Eingänge zu beiden Haushälften liegen. Front zum Hafendamm eingefasst von übergiebelten Seitenrisaliten, dem von Nr. 54 polygonaler Standerker mit Altan vor dem Giebeldreieck angegliedert. Mauerflächen belebt durch die rhythmisch in Zweiergruppen angeordneten, überwiegend stichbogigen Fenster, horizontale Rotsteinbänder, ornamentierte Backsteinfriese und abschließenden Zahnfries. Im Erdgeschoss des rechten Seitenrisalits Dreiergruppe schmaler Spitzbogenfenster mit eingestellten Werksteinsäulen, die Bogenzone durch den Wechsel von gelben und roten Ziegeln akzentuiert. Der Flensburger Architekt Alexander Wilhelm Prale (1850-1910) war ein Schüler Conrad Wilhelm Hases (Hannover) und war Mitarbeiter bei Ludwig Möckel (Dresden) sowie Johannes Otzen (Berlin). Prale gilt als einer der Hauptvertreter der Neugotik der Hannoverschen Schule und hinterließ in Flensburg ein umfangreiches Oeuvre.
Als qualitätvolles Beispiel bürgerlicher Bau- und Wohnkultur der Jahrhundertwende - Urheber war der namhafte Flensburger Architekt A. W. Prale - von besonderem baukünstlerischem und stadtgeschichtlichem Wert. Als Bestandteil des sehr anschaulich überlieferten Bauensembles von Mietwohnhäusern in unmittelbarer Nähe zum Flensburger Hafen mit stadtbildprägender Wirkung. Hieraus leitet sich die besondere städtebauliche und ortshistorische Bedeutung ab.