

Kurzbeschreibung:
Fachwerkhaus; 17. Jh., 1896 Umnutzung zu Apotheke; zweigeschossiges, giebelständiges Fachwerkgebäude unter Satteldach, zweifach über Balkenköpfen auskragend, im Inneren reiche Stuckornamentik an barocker Holzbalkendecke
Beschreibung:
Das stattliche Fachwerkgebäude wurde im 17. Jahrhundert in prägnanter, straßenbildprägender Lage in der sog. Neustadt von Itzehoe, in der Verlängerung der ehemaligen Langen Brücke, giebelständig errichtet. Die Lange Brücke verband die Neustadt, welche sich ab dem späten 12. Jahrhundert in einer Störschleife entwickelte mit der jüngeren Ansiedlung, die sich außerhalb der Störschleife etablierte. Das Objekt wurde somit in einer bedeutenden städtebaulichen Schanierlage zwischen Neustadt und dem weiteren Siedlungsgebiet außerhalb der Störschleife errichtet. Der zweigeschossige Fachwerkbau mit Satteldach erstreckt sich über einem querrechteckigen Grundriss und kragt zweifach über profilierten Balkenköpfen aus. Füllhölzer und Rähm sind ebenfalls mit Profilierungen und zeittypischer Schnitzzier versehen und unterstreichen ebenso den damaligen repräsentativen Anspruch wie die Reste der ehemaligen Putzgiebelverkleidung. Im Inneren ist das bauzeitliche Fachwerkgefüge inkl. des Dachstuhls in hohem Maße erhalten. Den hohen Überlieferungsgrad dokumentieren Kasettenholzbalkendecken, teilweise mit reicher Stuckzier.
Das repräsentative Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert beherbergte ab 1896 die Neustädter Apotheke, eine der ältesten Apotheken in Schleswig-Holstein. Das Privileg dieser Apotheke ist bis ins Jahr 1586 urkundlich nachweisbar. Von 1586 bis 1896 war die Neustädter Apotheke noch in der Reichenstraße 9 verortet. Von daher weist das Objekt einen besonderen ortsgeschichtlichen Wert auf. Der besondere städtebauliche Wert begründet sich auf der oben dargelegten prägnanten straßenbildprägenden Stellung innerhalb der historischen Siedlung auf der ehemaligen Störschleife. Es stellt zudem eines der wenigen erhaltenen historischen Bauwerke dar, welche sich im Bereich der sog. Neustadt erhalten haben und auf die damalige Siedlungsstruktur verweisen. Somit ist zudem ein besonderer Seltenheitswert erkennbar. Die resultierenden besonderen geschichtlichen und städtebaulichen Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erforschung und am Erhalt des Objektes.