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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Logenhaus
Kreis:Flensburg
Gemeinde:Flensburg, Stadt
PLZ:24937
Straße:Nordergraben 23
Art des Denkmals:Sozialbauten
Funktion des Denkmals:Loge
Objektnummer:10951




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1600

Kurzbeschreibung:
Logenhaus; 1901-02, Arch. Magnus Schlichting; Freimaurerloge "Wilhelm zur nordischen Treue", zweigeschossiger Putzbau in neuklassizistischem Stil, tempelartig gestalteter Saalbau mit Satteldach an der Nordseite und anschließendem Treppenhausanbau mit Nebenräumen, im Inneren prächtige Ausstattung erhalten


Beschreibung:
Logenhaus. Haus der Freimaurerloge "Wilhelm zur nordischen Treue", 1901-1903 von Magnus Schlichting, von der Straße zurückversetzt auf Anhöhe errichtet. Zweigeschossiger Putzbau in neuklassizistischem Stil, zur Straße unterkellert, bestehend aus zwei Trakten, dem Saalbau mit Satteldach an der Nordseite und dem deutlich links davon abgesetzten Treppenhausanbau mit Nebenräumen. Fassade des dominierenden Saaltraktes mit einem leicht geböschten, optisch durch Rustizierung wie ein Sockel wirkenden und nur mäßig befensterten Unterbau, darüber als Tempelfront mit ionischen Halbsäulen, Eckpilastern und abschließendem flachem Dreieckgiebel ausgebildetes Saalgeschoss mit großen rundbogigen Fenstern. Eingangstrakt mit breiter, von schweren Steinpfosten begleiteter Freitreppe zu dem von kannelierten dorischen Säulen flankierten Portal im streifenrustizierten Erdgeschoss, darüber Inschrift: IN DEO SPES und Fenster zwischen ionischen Pilastern. Der überhöhte Mittelteil des hinter dem Vestibül angeordneten Treppenhauses mit buntverglaster unterteilter Befensterung und abschließendem, von Balustraden umgebenem Belvedere. Symbole der Weisheit, wie die stilisierte strahlende Sonne im Giebel oder die Dreifüße als Giebelzier weisen auf die besondere Bestimmung des Hauses hin. Grundstück gegen die Straße durch Zyklopenmauer abgeschlossen, auf der ursprünglich durch schwere Eisenketten miteinander verbundene Steinpfosten standen. Prächtige Ausstattung im Inneren erhalten. Treppenhaus mit hölzerner Haupttreppe in Jugendstilformen. Im Erdgeschoss von strenger klassizistischer Formgebung bestimmter Tempelsaal, seine Wände gequadert und durch ionische Pilaster unterteilt, in der Mitte der nördlichen Schmalseite Säulentempelfront als Rahmung für den Sitz des Meisters, davor Altarblock über Stufen, gefelderte Stuckdecke. Im Obergeschoss Säle mit Vorzimmern: kleiner Speisesaal in schlichter Gestaltung und Festsaal. Dieser im Gegensatz zum Tempelsaal von stuckierter Wandfelderung und breiten Saaltüren in Formen des Jugendstils geprägt, Decke mit ovalem Mittelspiegel.
Besonders anschauliches Dokument Flensburger Sozialgeschichte und zugleich Musterbeispiel für die repräsentative Architekturauffassung der Jahrhundertwende. Durch die mächtige Freitreppe sowie die Böschungsmauer zudem von besonderem städtebaulichem Wert.


Auszug aus der Denkmaltopographie:
Haus der Freimaurerloge "Wilhelm zur nordischen Treue", 1901-1903 von Magnus Schlichting, damals noch Stadtbaumeister in Neumünster, von der Straße zurückversetzt auf Anhöhe errichtet. Zweigeschossiger Putzbau in neuklassizistischem Stil, zur Straße unterkellert, bestehend aus zwei Trakten, dem Saalbau mit Satteldach an der Nordseite und dem deutlich links davon abgesetzten Treppenhausanbau mit Nebenräumen. Fassade des dominierenden Saaltraktes mit einem leicht geböschten, optisch durch Rustizierung wie ein Sockel wirkenden und nur mäßig befensterten Unterbau, darüber als Tempelfront mit ionischen Halbsäulen, Eckpilastern und abschließendem flachem Dreieckgiebel ausgebildetes Saalgeschoss mit großen rundbogigen Fenstern. Eingangstrakt mit breiter, von schweren Steinpfosten begleiteter Freitreppe zu dem von kannelierten dorischen Säulen flankierten Portal im streifenrustizierten Erdgeschoss, darüber Inschrift: IN DEO SPES und Fenster zwischen ionischen Pilastern. Der überhöhte Mittelteil des hinter dem Vestibül angeordneten Treppenhauses mit buntverglaster unterteilter Befensterung und abschließendem, von Balustraden umgebenem Belvedere. Symbole der Weisheit, wie die stilisierte strahlende Sonne im Giebel oder die Dreifüße als Giebelzier weisen auf die besondere Bestimmung des Hauses hin. Grundstück gegen die Straße durch Zyklopenmauer abgeschlossen, auf der ursprünglich durch schwere Eisenketten miteinander verbundene Steinpfosten standen. Prächtige Ausstattung im Inneren erhalten. Treppenhaus mit hölzerner Haupttreppe in Jugendstilformen. Im Erdgeschoss von strenger klassizistischer Formgebung bestimmter Tempelsaal, seine Wände gequadert und durch ionische Pilaster unterteilt, in der Mitte der nördlichen Schmalseite Säulentempelfront als Rahmung für den Sitz des Meisters, davor Altarblock über Stufen, gefelderte Stuckdecke. Im Obergeschoss Säle mit Vorzimmern: kleiner Speisesaal in schlichter Gestaltung und Festsaal. Dieser im Gegensatz zum Tempelsaal von stuckierter Wandfelderung und breiten Saaltüren in Formen des Jugendstils geprägt, Decke mit ovalem Mittelspiegel.
(Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Stadt Flensburg, 2001)


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