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Denkmaldatenbank Schleswig-Holstein


Haus der Bäckerinnung
Kreis:Kiel
Gemeinde:Kiel, Landeshauptstadt
PLZ:24113
Straße:Gärtnerstraße 47
Art des Denkmals:Firmengebäude
Funktion des Denkmals:Bürogebäude
Objektnummer:11468




>Link zur DenkmalkarteMaßstab 1:1600

Kurzbeschreibung:
Haus der Bäckerinnung; 1957, Architekt Bernhard Voss; gestaffelter, ein- und zweigeschossiger Putzbau auf länglichem, gegliedertem Grundriss, flache Walmdächer mit Überstand, beigefarbene Fliesenverkleidung; Vorgarten


Beschreibung:
Haus der Bäckerinnung; 1957, Architekt Bernhard Voss; gestaffelter, ein- und zweigeschossiger Putzbau auf länglichem, gegliedertem Grundriss, flache Walmdächer mit Überstand, im Innern ehemals Lehrsaal; Vorgarten.
In die Tiefe des Grundstücks gestaffelte Anlage aus eingeschossigem Baukörper, zweigeschossigem Hauptbau und rückwärtig anschließendem niedrigem Bauteil.
Zurückgesetzte Lage in einer von Wohn- und Gewerbebauten geprägten Straße im Südwesten Kiels, die weit in das Blockinnere reichenden Grundstücke nehmen auch die ehemaligen Gebäude der „BÄKO-Kiel e.G.“ auf. Das Haus der Bäckerinnung, das Verwaltungs- sowie Schulungsräume aufnahm, und die BÄKO-Gebäude bilden eine hofartige Anlage.
Das Haus der Bäckerinnung präsentiert sich mit einem vorgelagerten eingeschossigen Baukörper mit beigefarbener Fliesenverkleidung, mit als Drahtplastik gestaltetem Schriftzug „Haus der Bäcker“ an der schmalen Straßenfront und zum Hof ausgerichteter Längsfront mit dichter Folge vertikaler Fenster. Zweigeschossiger, leicht versetzter Hauptbau auf L-förmigem Grundriss ebenfalls mit Vertikalfenstern strukturiert. Rückwärtiger niedriger Gebäudeteil mit Dachentlüftungen. Der begrünte Bereich der sich als Vorgarten und auf der östlichen Hoffläche erstreckt, wird durch zeittypische Elemente wie Natursteinmäuerchen und –stufen sowie Plattenbeläge gekennzeichnet.
Die Kieler Bäckerinnung wurde 1874 im Zuge der Einführung der preußischen Gewerbeordnung gegründet und nahm u.a. mit genossenschaftlichen Mitteln hohen Einfluss auf die Stabilität des Handwerks und die Versorgung der Bevölkerung in Kriegs- und Krisenzeiten. Die 1906 gegründete „Ein- und Verkaufsgenossenschaft vereinigter Bäckermeister“ nannte sich 1920 in „Bäckergenossenschaft Kiel e.G.m.b.H.“ um und erhielt 1933 die Bezeichnung „Bäcker-Einkauf Kiel e.G.m.b.H.“. Wegen der Kriegszerstörungen des Sitzes in der Sternstraße erwarb die Genossenschaft 1955 das Grundstück Gärtnerstraße 45-47 der ehemaligen Margarinefabrik „Holstein“ der F. Harmsen K.G. und richtete hier ihre Kontor- und Lagerräume ein, der Bau des neuen Innungshauses „Haus der Bäcker“ erfolgte 1957. Die Genossenschaft firmierte 1964 in „BÄKO-Kiel e.G.“ um.
Der sehr anschaulich überlieferte Innungsbau zeigt qualitätvolle Formen der Nachkriegsmoderne und wird durch Frei- und Grünflächen wirkungsvoll inszeniert. Exemplarisch wird eine anspruchsvolle Bauauffassung seitens einer zentralen Handwerksvertretung Kiels und Schleswig-Holsteins deutlich. Das Gebäude bringt sowohl das Selbstbewusstsein als auch die Entwicklung des hiesigen Bäckerhandwerks zum Ausdruck.
Die besonderen orts-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen, baukünstlerischen und städtebaulichen Denkmalwerte begründen ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Erforschung des Objekts.






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