Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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Gemeinde Grambek, Kreis Herzogtum Lauenburg

Wappen Gemeinde Grambek, Kreis Herzogtum Lauenburg
Wappen

Wappengenehmigung/ -annahme: 15.05.2007

Flaggengenehmigung/ -annahme: 15.05.2007

Entwurfsautoren:Wappenfiguren:

Flagge Gemeinde Grambek, Kreis Herzogtum Lauenburg
Flagge

Wappenbeschreibung:
In Gold ein gesenkter sich zum Schildrand verjüngender blauer Bogenbalken zum Schildhaupt, oben ein blauer Fischotter mit silbernem Brustfleck, unten zwei fächerförmig gestellte rote Heidenelken.

Historische Begründung:
Grambek wurde erstmals 1194 als "Grambeke" im Ratzeburger Zentralregister erwähnt. Der Ortsname lässt sich als "Ort der Leute des Grabek", oder auch als "grimmiger Bach" deuten. Die Gemeinde gehört seit dem 01.01.2007 zum Amt Breitenfelde im Herzogtum Lauenburg. Bis zur Verkuppelung (Freiherr vom Stein 1804) waren die Besitzungen der Erblandmarschalle Gudow zugeordnet (adliges Gericht). Bis zum 31.12.2006 gehörte Grambek zum Amt Gudow/Sterley, welches dann aufgelöst wurde. Der Ort liegt 6 km südlich von Mölln entfernt, an der Ostseite des Elbe-Lübeck-Kanals in waldiger und hügeliger Gegend im Naturpark Lauenburgische Seen. Die Gemeinde zählt 400 Einwohner auf 12 qkm, also eine Bevölkerungsdichte von 33 Personen/qkm. Die Farben des Wappens Gold, Blau und Rot wurden aus folgenden Gründen gewählt: Gold für das Plateau des Grambeker Sanders, Blau als Symbol für ein "redendes" Wappen: „Grimmiger Bach" und die Grambeker Fischteiche, sowie Rot für die Heidenelke. Nach 1945 gaben viele Bauern aufgrund mangelnder Rentabilität ihre Betriebe auf. In dieser Zeit erfolgte südlich von Grambek großflächiger Kiesabbau. Nach Stilllegung des Kiesabbaus entstanden hier die Grambeker Fischteiche; über 44 Teiche mit Flächen von 0,5 bis 3 ha. Die gesamte Wasserfläche beträgt rd. 34 ha. Die im vorigen Jahrhundert erfolgte Waldaufforstung ergibt heute ca. 70% des Waldanteils. Man kann nicht nachvollziehen um welchen "grimmigen Bach" es sich handeln könnte. Es ist davon auszugehen, dass sich die Wasserverhältnisse mit dem Bau des ersten Kanals vor rund 600 Jahren grundlegend änderten. Es könnte aus heutiger Sicht die Delvenau (Wasserscheide zur Stecknitz), der Hellbach, die "Alte Furt" oder die Fullhörnsbek gemeint sein. Stellvertretend für besondere Amphibienarten, die mit einem erhöhten Aufwand geschützt werden, sowie für die auf der "Roten Liste" vom Artensterben bedrohten Tierarten in der Grambeker Fauna, z.B. Wechselkröte, Rotbauchunke und Bergmolch, wurde der Fischotter (Lutra lutra) als Symbol für das Wappen gekürt. Es besteht eine Population im Bereich der Grambeker Teiche, des Elbe-Lübeck-Kanals und dem Hellbach. Zur Erhaltung benötigt er großräumig vernetzte Systeme von Fließ- und Stillgewässern mit weitgehend unzerschnittenen Wanderstrecken entlang der Gewässer, naturnahe, unverbaute und störungsarme Gewässerabschnitte mit reich strukturierten Ufern, eine Durchgängigkeit der Gewässer, eine natürliche Fließgewässerdynamik und eine gewässertypische Fauna (Muschel-, Krebs- und Fischfauna) als Nahrungsgrundlage. Der Fischotter wird 90 cm lang, dazu kommen 45 cm Schwanz. In Uferböschungen befindet sich der Erdbau. Der Eingang liegt 0,5 m unter Wasser mit zwei Luftschächten ausgestattet. Die trockenen Grambeker Sand-, Heide- und Magerrasenflächen bieten ideale Lebensbedingungen für zahlreiche Blütenpflanzen. Seit Beginn der extensiven Landwirtschaft in den 90er Jahren kommt die gefährdete Wildblume Heidenelke (Dianthus deltoides )jetzt wieder häufiger vor. Sie gehörte zunächst zu den Zufallsfunden der gefährdeten Gefäßpflanzenarten in Schleswig-Holstein. Sie wird 10 - 30 cm groß. Die geschützte Pflanze blüht von Juni bis September.

Flaggenbeschreibung:
Auf dem blauen Flaggentuch das Gemeindewappen in flaggengerechter Tinktur.