Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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Gemeinde Linau, Kreis Herzogtum Lauenburg

Wappen Gemeinde Linau, Kreis Herzogtum Lauenburg
Wappen

Wappengenehmigung/ -annahme: 21.05.1981

Entwurfsautoren:Wappenfiguren:

Wappenbeschreibung:
In Rot eine silberne Wellenleiste, begleitet oben von zwei übereinander gestellten silbernen Schleien, unten von einer schräglinks gestellten, viermal von Silber und Schwarz geteilten Pfeilspitze (Strahl).

Historische Begründung:
Übersetzt bedeutet das altpolabische Wort "Linov" soviel wie "Ort, an dem es Schleie gibt". Durch die Fische in der oberen Hälfte stellt sich das Wappen der Gemeinde Linau als "redend" dar. Die Gemeinde liegt im Quellgebiet der Bille, welche durch die Wellenleiste repräsentiert wird. "Lynowe" war im Mittelalter Stammsitz der wegen ihrer räuberischen Unternehmungen gegen Lübecker und Hamburger Kaufleute berüchtigten Adelsfamilie von Scharpenberg, die im Wappen ein Pfeileisen, einen sogenannten "Strahl", führte. Die bereits im 13. Jh. stark befestigte Burg bildete die Ausgangsbasis für die Scharpenbergschen Raubzüge. Nach dem 1291 geschlossenen Landfriedensvertrag zwischen den Hansestädten und den Herzögen von Lauenburg wurde die Burg Linau niedergerissen. Für den Wiederaufbau der Burganlage brauchten die Scharpenberg nur eine kurze Zeit; mehrere Jahrzehnte noch konnten sie von hier aus ihre Überfälle ungehindert weiterführen. 1349 belagerten Herzog Erich, die Grafen von Holstein und eine starke Mannschaft aus Hamburg und Lübeck die Burg. Nach dreiwöchiger Belagerung wurde sie erobert und zerstört. Diese Maßnahme beendete das Raubrittertum der Scharpenberg. 1471 verkaufte Volrad von Scharpenberg endgültig das Schloß und das gleichnamige Dorf an Herzog Johann von Lauenburg. Die Tinktur des Wappens übernimmt die des Lauenburger Kreiswappens. Ebenso folgt die schwarz-silberne Teilung des "Strahls" mehr der "Stückung" des Bordes dieses Wappens als den strukturierten historischen Siegeldarstellungen des Adelswappens.