Wappengenehmigung/ -annahme: 12.11.1866
Entwurfsautoren:Wappenbeschreibung:
In Rot mit zwölffach von Silber und Schwarz gestücktem Bord ein rechtsgewendeter silberner Pferdekopf. Über dem Schild eine goldene Königskrone (nicht abgebildet).
Historische Begründung:
Das Herzogtum Lauenburg, seit 1865 mit dem Königreich Preußen in Personalunion verbunden, erhielt 1866 das erst um 1925 von dem gleichnamigen Kreis offiziell übernommene Wappen.
1876 wurde das Herzogtum als preußischer Landkreis der Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert. Die Führung eigener Wappen war den Landkreisen im Königreich Preußen verwehrt; im Dienstsiegel benutzten sie das Staatswappen (Landrat) bzw. den Adler ohne Schild (Kreisausschuß). Der Versuch des Landrats des neu gebildeten Kreises, 1876 unter Berufung darauf, daß der Kreisausschuß auch die Funktion eines Exekutivorgans des "provinzialständischen" Landeskommunalverbandes ausübe (Lauenburg gehörte nicht zum schleswig-holstei-nischen Provinzialverband), diesem die Führung der "gesonderten Insignien für Lauenburg" zu gestatten, blieb, wie die anschließende Siegelführung beweist, erfolglos. Erst nachdem die Republik nach 1918 den Kreisen die Annahme eigener Wappen ermög- licht hatte, konnte der Kreissausschuß das eigene Symbol anstelle des preußischen Adlers im Briefkopf und im Dienstsiegel führen.
Der Pferdekopf als Wappenzeichen für das Herzogtum Lauenburg entstand im Zusammenhang mit der Neugestaltung des dänischen Staatswappens in nachnapoleonischer Zeit, nachdem Lauenburg 1816 vom Königreich Hannover an das Königreich Dänemark abgetreten worden war. Im Unterschied zum späteren Kreiswappen wurde die Figur auf Wunsch des Königs jedoch nicht silbern, sondern golden tingiert, um den Unterschied zum "Welfenroß" zu unterstreichen.
In der letzten Zeit der Zugehörigkeit des Herzogtums zu Hannover führte die lauenburgische Ritter- und Landschaft ein 1779 verliehenes Siegel mit dem springenden Welfenroß, das durch die spätere Führung allein des Pferdekopfes im dänischen Reichswappen eine Minderung erfuhr. Hiermit sollte verdeutlicht werden, daß Dänemark außer auf Lauenburg keinen weiteren Anspruch auf hannoversches Gebiet erhob. Nach der Übernahme des Herzogtums durch Preußen ist der von Silber und Schwarz gestückte Schildbord als Hinweis auf die neue Landesherrschaft hinzugefügt worden, ebenso wie die auf dem Wappenschild ruhende preußische Königskrone. Der Pferdekopf erhielt wieder die ursprüngliche silberne Tinktur.
Flaggenbeschreibung:
Auf einem oben und unten von einem schwarzen Randstreifen begrenzten weißen Flaggentuch das Kreiswappen.