Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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Amt Lütjenburg, Kreis Plön

Wappen Amt Lütjenburg, Kreis Plön
Wappen

Wappengenehmigung/ -annahme: 21.11.2011

Entwurfsautoren:Wappenfiguren:

Wappenbeschreibung:
Über blauem Schildfuß ein schmaler silberner Wellenfaden, darüber ein breiter grüner Wellenbalken, darüber in Gold ein roter Ziegelsteinturm mit drei Zinnen, silbernen Stützbalken und einem silbernen Fenster rechts, bordiert von 15 blauen Kornblumen.

Historische Begründung:
Das Amt Lütjenburg ist ein Amt im Kreis Plön mit Verwaltungssitz in der Stadt Lütjenburg. Das Amt liegt im Osten des Kreises Plön und grenzt im Norden an die Ostsee, im Osten und Süden an den Kreis Ostholstein und im Westen an die Ämter Großer Plöner See, Selent/Schlesen und Probstei. Am 1. Januar 2008 trat die bis dahin amtsfreie Stadt Lütjenburg dem Amt bei, das ursprünglich Amt Lütjenburg-Land hieß. Mit dem Beitritt der Stadt erfolgte die Umbenennung in Amt Lütjenburg. Die 15 amtsangehörigen Gemeinden mit ihren Ortsteilen sind: Behrensdorf, Blekendorf, Dannau, Giekau, Helmstorf, Högsdorf, Hohenfelde, Hohwacht, Kirchnüchel, Klamp, Kletkamp, Panker, Schwartbuck, Tröndel und die Stadt Lütjenburg. Die Stadt Lütjenburg liegt etwa 35 km östlich von Kiel an der B 202 an dem kleinen Fluss Kossau. "Lütjenburg, nd. Lüttenborch - 1163 in Luttelinburch, 1197 in Luttekenburg, de Luttelenburg, Helmhold v. Bosau Ende 12. Jh.: ab urbe Lutilinburg, de Lutelenburg, 1302 in Lutekenborgh, 1414 tho Luetekenborch, 1498 tho Lutkenborch" Entweder liegt ein rein deutscher Ortsname vor, und zwar in der Bedeutung "zur kleinen Burg" zu mnd." lüttik, lüttel, nnd. Lütt, lüttj = klein" oder eine Umdeutung und Umbildung des alten slawischen Ortsnamens Liutcha" (nach W. Laur, Historisches Ortsnamen von Schleswig-Holstein). "Liutcha (entweder alter Name von Lütjenburg oder für einen näher zur Küste gelegenen Ort) - Saxo Grammaticus Ende 12. Jh.: Liutcham - Wohl altpolab. *L'utka zu urslaw. *ljut b als Bildung mit einem k-Suffix, vgl. russ. L'utyi = grausam, grimmig, streng, hastig" oder alttschech. rüty = heftig, scharf, böse", wobei in Toponymen auch die Bedeutung "unwegsam, steil" vorliegen könnte, also wohl "der Ort oder der Platz in unwegsamem, steilem Gelände" mit Parallelen in Jugoslawien, Bulgarien und mehreren im nordwestlichen Russland und in der Ukraine. Die Wappenteilung weist folgende Symbole auf: Bismarckturm, 15 Kornblumen, Gold für die Rapsfelder, Grün für den Ackerbau, Silber für die Kossau und Blau für die Ostsee. Der Bismarckturm befindet sich auf dem 60 m hohen Vogelberg. Er ist einer der acht Bismarcktürme / -Säulen in Schleswig-Holstein. Die Turmhöhe beträgt 18 m und ist mit einer vorspringenden Aussichtsplattform an der Spitze versehen. Das gesamte Gebäude wurde aus roten Ziegelsteinen und Naturstein (Granit) im historischen Stil der Neugotik nach den Plänen von Hugo Groothoff errichtet. Er wurde am 02. September 1898 eingeweiht. 1976 wurde der Turm instand gesetzt, wobei einige der ursprünglichen neugotischen Elemente verloren gingen. Die fünfzehn Kornblumen symbolisieren die vierzehn zum Amt gehörenden Gemeinden und die Stadt Lütjenburg. In dem Gebiet des Amtes Lütjenburg wird primär Raps und Mais angebaut. Die Landschaft am Rande der Holsteinischen Schweiz besitzt alle Merkmale des ostholsteinischen Hügellandes, wie Endmoränen, bewaldete Schluchten, Buchenwälder und weite Ackerflächen. Die silberne Wellenlinie symbolisiert die Kossau. Nach 1150 kamen neue Siedler aus dem Westen, vor allem aus Holland. Sie machten die Kossau bis zur Helmstorfer Mühle schiffbar. Sie bauten Mühlen und versorgten Lütjenburg sowie zwei Jahrhunderte lang auch Lübeck. Der blaue Wappenfuß charakterisiert die Nähe zur Ostsee.